A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1966-1967 (Debrecen, 1968)

Módy György–Gedai István: XVI. századi éremlelet Nyírmártonfalváról

György Módy und István Gedai Münzenfund aus dem 16. Jahrhundert von Nyírmártonfalva 1966 wurde das Museum Déri in Debrecen mit einem Münzenfund aus dem 16. Jahrhundert, der in Nyírmártonfalva (Komitat Hajdú-Bihar) aufgefunden wurde und aus 4824 Münzen bes­tand, reicher. Nach einer vorangehenden Meldung hat der Mitarbeiter des Museums das zerbrochene Gefäss, in dem der meiste Teil der Münzen befand, in seiner ursprünglichen Lage vorgefunden. Auch die übrigen Münzen waren in einem Kreis von 2 m 2 vorhanden so, dass der Fund für Vollstän­dig und authentisch erachtet werden kann. Nach der Überprüfung des Fundortes stellte sich heraus dass das Verstecken and der Mauer eines Hauses wahrscheinlich in der Tiefe von 70-80 cm vor sich ging. Auch nach dem Tiefpflügen konnte man die Grundrisse des Hauses gut unterscheiden. Die Stelle des durchgebrannten Herdes, zusammenhängende Spuren der Grundlegung mit Lehm, viele Bruchstücke von Gefässen und zwei Bruchstücke von eisernen Geräten wurden ebendaselbst vorgefunden. Aus der Keramik, die auf der Oberfläche in einem Umfang von etwa 180 m 2 um den Fundort auf einem Sandhügel vorkamen, aber entscheidend aus den Spuren gut erkennbarer, jetzt schon aufgepflügter Grundmauern haben die Verfasser auf eine Siedlung aus dem 15-17. Jahrhun­dert gefolgert. Auf einer Reihe von Hügeln in südlicher Richtung wurden charakteristische Kera­mik aus dem 12—14. Jahrhundert Bruchstücke von Gefässen mit Grundmark entdeckt. So ist die Annahme berechtigt, dass es sich hier um eine Ortschaft handelt, die vom 12. bis zum 17. Jahrhu­dert dauernd bewohnt war. Es is gelungen, das die Münzen enthaltendes Gefäss zusammenzustellen. Es stellt einen ged­rungenen Topf mit einem gleichzeitig angefertigten, an den Rand gut angepassten, kegelartig ausgebildeten Deckel dar, der einen flachen Henkel hatte. Beide Stücke gelten als charakteris­tische Stücke der ungarischen Keramik im 15-17. Jahrhundert. 4024 Stücke des Münzenfunds aus den 4824 Stücken sind ungarischen und siebenbürgisch. 800 stammen aus ausländischen Münzhäusern. Die frühesten ungarischen Stücke sind 4 Stück Denare von Mátyás L, die jüngsten Münzen sind 28 Stück Denare von Max aus dem Jahre 1577. Die ältesten fremden Münzen stellen die ohne Jahresangabe herausgegebenen böhmischen Weiss­pfennige des Ulászló IL dar, das älteste Stück ein böhmischer Taler stammt von Max aus dem Jahre 1575. Aus der statistischen Bewertung des Fundes wird klar dass das Jahr 1564 als Stichjahr angesehen werden kann, durch das die gennante Zeitdauer in zwei Perioden verteilt wird. Während der grösste Teil der fremden Münzen der ersten Periode angehört, fält die bedeutendste Mehrheit der ungarischen und seibenbürgischen Münzen auf die zweite Periode, aber hierher gehören auch die ausländischen Taler. Ein bedeutender Teil des Fundes häufte sich in den Jahren vor dem letzten Jahrgang an. Der jüngste Jahrgang des Fundes ist 1577, woraus man darauf schliessen kann, dass der Zeitpunkt des Versteckens auf die Jahre 1577-78 gelegt werden könne. Der Fund passt sich in die Reihe der Funde aus der Zeit der türkischen Besetzung. Der Grund des Versteckens liegt auch ziemlich klar vor. Das Dorf — das mittelalterliche Mártonfalva —- wurde 1577 oder 1578 von ei­ner türkischen Truppe angegriffen, das gerade um diese Zeit vernichtet wurde, da es im Verzeich­nis der türkischen Lehngüter aus dem Jahre 1583 vorkommt. Man kann für bewiesen erachten, dass die Reste mittalterlicher Siedlungen um diese Münzenfundstelle ein Zeugnis vom beständi­gen Bestehen der Ortschaft Mártonfalva während der Zeit vom Jahrhunderte 12-17. ablegen. Auch der Münzenfund von Nyírmártonfalva zeigt wohl, dass sich der Geldverkehr nach 1563 auch in einem so kleinen Dorf bedeutend erhöhte und dass hier auch stabile ausländische Taler in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Verkehr waren. Ausserdem ist dieser Fund ein Beweis da­für, dass auch der Leibeigene eines kelinen Dörfchens am Handel, an der Geldwirtschaft teilnahm. 245

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