A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)

Tanulmányok - Porcsalmy János: Die Role des Schulmuseums und der Museen in dem zeitgemässen Anschauungsunterricht der Mittelschule

schichte im Rahmen des Schulreforms ist bereits auch die Kunstgeschichte in der ersten Klasse des Gymnasiums zu finden. Daneben unterrichten wir — unabhängig davon — in der vierten Klasse des Gymnasiums Kunstgeschichte. Die Schülergemeinschaften können auch die entwick­lungsgeschichtlichen Serie gut anwenden. Eine Kollektion besteht ungefähr aus 20-30 Stücken von Anschauungsmitteln. Die Stücke der einzelnen Kollektionen zeigen die Entwicklung und teilweise als Gegenstände, teilweise als Rekonstruktionen beweisen den Schülern die in der Geschichte der Menschheit immer empor­steigende Entwicklung. Diese Serien sind durch Geschichts- und Kunstgeschichtslehrer, Ingenieure, Malerkünstler­Pädagogen, Facharbeiter und begabte Schüler gefertigt worden. Die Herstellung und Vermeh­rung der Sammlung erzieht die Schüler nicht wenig zur Selbsttätigkeit. Daneben werden ihre Ge­schicklichkeit, die politechnischen Kenntnisse und die ästhetische Anschauung bedeutend ent­wickelt. (Zum Beispiel: bei der Anfertigung der Kleidungsstück-Serie.) Die Pflege des Materials ist auch Pflicht der Schüler, das auch vom pädagogischen Gesichtspunkt eine bedeutende Auf­gabe für sie ist. (Sie werden dadurch zur Ordnung, Reinlichkeit, zur Aufbewahrung der Gegen­stände, zur Kollektiv-Arbeit usw. erzogen.) Mit Rücksicht darauf, dass wir von den einzelnen Stücken der Kollektionen Aufnahmen, Beschreibungen, Modellen mit technischen Zeichnungen haben, können auch die anderen Mittel­schulen des Komitats sogar des ganzen Landes auf diese Weise die Gegenstände anfertigen. Dafür haben wir bereits zahlreiche Beispiele. Mit den oben erwähnten Serien können wir die Anschauung nicht nur vertikal, sondern auch horizontal anwenden. Das gibt der Anwendung der entwicklungsgeschichtlichen Serie beim Un­terricht in Geschichte und Kunstgeschichte eine wesentliche Bedeutung. Wenn wir zum Beispiel im Gymnasium Csokonai in der Stunde von Ägypten sprechen, zei­gen wir den Schülern gleich das Modell der Bewässerungsanlage des Nils, den Pflug, die Kleidung, die Schuhe, die Schiffe, die Vasen von Ägypten, von den Gebäuden, die Pyramiden-Stadt von Gizeh, den Felsen-Tempel von Der el Bahri mehrere Genrebilder, ägyptische Wandgemälde mit Porträts, Reliefs und verkleinerte Abbilder der Statuen. Aus den einzelnen Serien können wir nämlich — wodurch übrigens die Entwicklung vertikal zu betrachten ist — die Anschauungs­mittel von Ägypten ganz einfach herausnehmen. (Sie sind im Korridor des Schulmuseums the­men- und gruppenweise in Glasschränken aufbewahrt.) Die gesammelten verschiedenen Anschau­ungsmittel von Ägypten stellen bereits vielseitig, horizontal mit überzeugender Kraft das antike Leben, die materielle und geistige Kultur von Ägypten dar. Wir können in unserer Stadt diese erlebnishafte und wissenschaftlich systematisierte Ver­anschaulichung noch dadurch erweitern, dass wir im Déri-Museum das original ägyptische Mate­rial, das zum Nachlass von Friedrich Déri gehört, mit den Schülern anlässlich eines Besuchs im Museum in seiner Wirklichkeit studieren können. Anlässlich der fachgemässen, vielseitigen Leitung, die auch vom pädagogischen Gesichts­punkt des Faches bewusst geplant wird, besichtigen die Schüler mit grossem Interesse und mit Wissendurst das Originale. So unter anderem können sie sich im ägyptischen Saal die Form und die Ornamentierung der Mumienhülle anschauen. (Das erregt sonst besonders die Phantasie der Jugend.) Hier kann der Geschichtslehrer von der Präparierung der Mumien reden, damit die Schüler sich vom Ent­wicklungsstand der ägyptischen Heilkunst einen Begriff machen können. Von den Gemälden der Deckel des Sarges können sie über die figuralen und Farbendarstellung wertvolle Kenntnisse sam­meln. In den schön eingerichteten Glasschränken haben die Schüler Gelegenheit, die dort aus­gestellten Arbeitsgeräte und Waffen, ferner Amulette, kleinplastische Gegenstände aus dem ägyp­tischen Leben und aus dem Gebiet der Mythologie kennenzulernen. (Zum Beispiel sind hier kleine Statuen der Götter, verschiedene Gebrauchsgegenstände, Nippsachen sowie Schmuckstücke zu sehen.) An den Wänden sind Kalkstein- oder Marmorgrabtafeln d. h. Stele zu sehen, hier können die Schüler auch die Hieroglyphenschrift studieren. Wir haben auch eine kleine Granitstatue des sitzenden Schreibers und das Porträt eines Pharaos. Dazu kommt noch eine archäologisch- kunstgeschichtlich aufklärende Wandkarte, die von der Geschichte und von der Topographie Ägyptens reiche Kenntnisse gibt. Obwohl unser Schulmuseum durch die Gefälligkeit der Leitung des Berliner Staatsmuseums wertvolle ägyptische kleinplastische Kopien hat, wirken doch die Originalen noch stärker auf die Erweiterung der Kenntnisse ein. Der Bestand des Déri-Museums ergänzt die umfangreichere ägyptische Kopiensammlung des Schulmuseums vom Gymnasium Csokonai ausgezeichnet (Modellen, Wandgemälde, gemalte Reliefs, Vasen, Kleidungstücke, Schuhe, Schiffe usw.) für das wir bereits im Laufe des Unter­richts das Interesse der Schüler geweckt haben. Das wird noch durch die Demonstration wissen­schaftlich wertvoller Bilder und Reproduktionen bereichert. Zum Beispiel: beim Studieren des 429

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