A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)

Tanulmányok - Szíj Rezső: Die Bibliphilie in Debrecen in den Jahren 1920–1944

Rezső Szíj Die Bibliophilie in Debrecen in den Jahren 1920-1944 Die Stadt Debrecen nimmt einen vornehmen Platz in der bibliophilen Buchdruckerei in der Geschichte der ungarischen Bibliophilie ein. Der Verfasser untersucht die Bestrebungen und Er­gebnisse der Buchkunst in den Jahren 1920-1944 in der Beziehung Debrecens. Die vorliegende Arbeit gilt als erste Zusammenfassung der Frage. Schon vor dem Jahre 1920 wurden Bücher von bibliophilem Wert in Debrecen veröffent­licht, z. B. die Gedichte von Edit Takács 1916, sämtliche Werke von Petőfi 1909 in 500 nummeri­erten Exemplaren im wunderschönen Lederband, der von dem örtlichen Buchbinder Kálmán Dá­vidházi verfertigt wurde. Der Verfasser macht im weiteren klar, was er unter Bibliophilie und bibliophilen Büchern versteht. Der vorige Begriff bedeutet mehr als Liebe zum Buch, obwohl sie auch ausser anderen Forderungen inbegriffen ist. Der wahre Liebhaber der schönen Bücher sammelt vor allem Bücher von künstlerischer Schönheit. Das Buch wird durch einwandfreie Typographie, bestimmte Exem­plarzahl, spezifisches Papier, künstlerische Illustration, Nummerierung, Signatur des Schriftstel­lers und des Künstlers, Schönheit des Einbindens künstlerisch gemacht. Ohne diese Bedingungen kann man von einem Buch mit bibliophiler Schönheit nicht sprechen. Ein typographisch einwand­freies Buch ohne Illustration kann nur im technischen Sinne des Wortes als Buch von künstleri­schem Wert bezeichnet werden. Ferner behandelt der Verfasser die Pseudobibliophilie und stellt fest, dass die Mehrheit der ungarischen sog. bibliophilen Veröffentlichungen das Niveau eines künstlerischen Buches nicht erreiche, dass man sie keine Kunstschöpfung im Sinne der bildenden Künste genannt werden könne. Im zweiten Teil der Studie befasst sich der Verfasser mit den in Debrecen veröffentlichten bibliophilen Büchern, mit ihren Schriftstellern und Illustratoren. Die Illustrationen von Kálmán Gáborjáni Szabó (1897-1955) werden ausführlich behandelt. Von den zahlreichen Büchern, die von ihm illustriert wurden, analysiert der Verfasser den Gedichtband ,,Háború (Krieg)" von Géza Juhász aus dem Jahre 1937 gründlicher. — Im dritten Kapitel stellt er die Produkte des Verlag­unternehmens von István Békés unter dem Titel ,,Debreceni Officina (Debrecener Officina)" dar, unter denen er das Buch des individuellsten ungarischen Holzschnitters János Mata (1907—1944) „Húsz fametszetű könyvjegy a Magyar Parnasszusról (Zwanzig Exlibris mit Holzstichen vom unga­rischen Parnass) ii , das zu Austauschzwecken in 250 Exemplaren in mehreren Varianten verfer­tigt wurde, ausführlicher beschreibt. In diesem Kapitel werden auch die sonstigen von János Mata illustrierten bibliophilen Veröffentlichungen behandelt, wobei darauf hingewiesen wird, dass eine planmässige Zusammenarbeit des Typographen, des Verlegers und des Illustrators als eine Be­dingung gilt, ohne die der einheitliche Geist des künstlerischen Buches nicht zu sichern ist. Der Verfasser spricht auch von den Gedichten von János Mata, die in Handschrift erhalten sind. Im IV. Kapitel beschreibt der Verfasser die bibliophilen Veröffentlichungen der Sammler István Réthy, Jenő Reisinger d. J., sowie das wissenschaftliche und praktische Wirken eines Deb­recener Sammlers von europäischem Ruf, Rezső Bérei Soó, der im Gebiet der Debrecener Biblio­philie hervorragendes geleistet hat. Er schrieb die Studie ,,A mai debreceni grafika (Die heutige Debrecener Graphik)" im Jahre 1935, in der er eine gründliche Charakterisierung der in Debrecen arbeitenden Künstler gewährte. Diese Studie stellt infolge ihrer zahlreichen Angaben ein unent­behrliches Quellenwerk dar. In diesem Kapitel gibt der Verfasser eine Zusammenfassung der Ge­schichte der ,,Ajtósi Dürer Céh (Zunft von Ajtósi Dürer)", die im Jahre 1935 alle Debrecener Künstler in sich vereinte. Ausserdem wirkte die ,,Ady Társaság (Gesellschaft Ady)" einen Ein­361

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