A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)
Tanulmányok - Károlyi György: Aufzeichnungen über die Volkshygienie und Heilmethoden des Volkes
György Károlyi Aufzeichnungen über die Volkshygienie und Heilmethoden des Volkes Der Verfasser fasste seine Beobachtungen zusammen, die er während seines Wirkens als Kreisarzt längere Zeit in Nyíracsád gesammelt hat. Seine Sammeltätigkeit war nicht zielbewusst und systematisch, deshalb sind Fragen vom Gesichtspunkt der Ethnographie und Medizin aus offen geblieben. Das in den Jahren 1958-59 gesammelte Material wurde von ihm auf Grund einer im Jahre 1964 durchgeführten Erhebung von Angaben durch Fragebögen systematisch geordnet. In der Einleitung teilt er die geschichtlichen und gegenwärtigen soziographischen Angaben des untersuchten Dorfes mit, wobei er auf die folgenden wichtigen Folgerungen hinweist: die schlechten natürlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse zwingen die Bevölkerung infolge der grossen Fruchtbarkeit zur Abwanderung in hohem Masse, auch während der behandelten Zeit war die Anzahl der Wanderarbeiter sehr bedeutend. Vom Gesichtspunkt des Themas des Aufsatzes aus ist der grosse Unterschied sehr bemerkenswert, der zwischen dem Schulbesuch (und offenbar dem damit verbundenen allgemeinen Kulturniveau) in Nyíracsád und dem Landesdurchschnitt besteht. Dann gibt er ein Verzeichnis der besonderen volksgesundheitlichen und volkstherapeutischen Wörter, Ausdrücke, die in Verbindung mit den einzelnen Krankheiten gebraucht werden. Die Gruppierung der Krankheiten wurde, wo es möglich war, auf Grund der „Revision der internationalen Klassifizierung der Krankheiten im Jahre 1955" vorgenommen. Im Schlusskapitel beschäftigt der Verfasser sich mit der Frage warum er das Kennenlernen der in den Volksaberglauben und Volksheilmethoden widerspiegelnden Psyche für wichtig hält. Auch auf Grund seiner eigenen Erfahrung stellt er fest, dass die meisten Ärzte viel wenigere Kenntnis von diesen Problemen haben, als es in der Praxis, während ihres alltäglichen Wirkens nötig wäre. Ausser der Kenntnis der sachlichen Aspekte der Heilmethoden des Volkes fällt auch den methodischen Kenntnissen eine grosse Bedeutung zu. Und hier denkt er vor allem nicht auf die praktische Durchführung der einzelnen ärztlichen Eingriffe, sondern auf die ganze Athnospähre, die zwischen dem ,,heilenden Menschen" (sei er ein Arzt oder Quacksalber) zustande kommt. Nach der Meinung des Verfassers kommt eine wichtige Aufgabe dem Unterricht an der Universität zu, die zukünftigan Ärzte ausser den objektiven Kenntnissen von dieser von alters her bestehenden Anforderung gegen den „heilende Menschen" bewusst zu machen. Man soll erreichen, dass die Kranken den Arzt mit ihren Leiden aufsuchen und den wissenschaftlich begründeten Ratschlägen desselben folgen. 256