A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)
Tanulmányok - Sápi Lajos: Aus der 100-jährigen Geschichte des Theaters Csokonai in Debrecen
geplant aber wegen Mangel an Geld weggelassen wurde, zur Beseitigung der Feuergefahr angebracht. Mit derselben Zielsetzung wurde ein Munizipalstatut im Jahre 1894 ausgearbeitet. Im Geiste dieses Statuts wurden 1898 zwei weitere Treppenhäuser im Theater gebaut. Unter den nacheinander folgenden Direktoren ist Gyula Zilahy zu nennen, der sich 1905 mit grossem Eifer bemühte, das Theater den modernen Ansprüchen entsprechend umzugestalten. Aber er konnte nur einen geringen Teil dseiner Pläne verwirklichen. Während seiner Direktion wurde der Zuschauerraum umgebaut, die Garderoben noch mehr erweitert. Das Theater feierte um diese Zeit die 40. Jahreswende seines Bestehens. Das Fest sollte mit dem Umbau des Gebäudes gefeiert werden, wozu die Architekten Bálint und Jámbor, später József Bobula gebeten wurden. Infolge des herannahenden. Weltkrieges musste man aber die Vorbereitungen einstellen. Um die 50. Jahreswende, im Jahre 1915 wurde beschlossen, dass das Debrecener Theater vom 1. Januar 1916 nach dem grossen Debrecener Dichter Csokonai genannt wird. 1917 wurde ein anderes Theater auf dem Hof des Hotels ,, Arany Bika" mit der Bezeichnung ,,Vígszínház" gebaut, wo meistens Operetten von den Mitgliedern des Csokonai—Theaters aufgeführt wurden. Der Versuch scheiterte aber, es musste die Aufführungen schon im Jahre 1920 einstellen. Von nun an war die Truppe des Direktors Géza Kardos nur im Theater Csokonai tätig. Leider konnte man das immer mehr verbrauchte Gebäude des Csokonai-Theaters wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage nach dem ersten Weltkrieg nicht imstand halten, so dachte man an ein gründliches Instandsetzen im Jahre 1930. Bei der Ausführung dieser Arbeiten gingen alle ursprüngliche Wandmalereien zugrunde. Während der Direktion von Árpád Horváth wurde das Theater mit einer Drehbühne versehen. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Theater glücklicherweise von Bomben geschont, aber die Veraltung des fast 200-jährige Gebäudes war offenbar, so kam es zu einem grossangelegtens Umbau und Instandsetzen des Theaters im Jahre 1952, als das Theater schon in der Hand des Staates war. Die Arbeiten dauerten bis zum Jahre 1962, wobei die von János Marschalkó verfertigten Statuen mit anderen ersetzt wurden, die aber dieselbe Dichter in moderner Auffassung darstellten. Die ganze Bühne und der Zuschauerraum wurde umgebaut. Es gab keine Stehplätze mehr, und heute verfügt das Theater über 698 Sitzplätze. Das hölzerne Bühnenwerk, die Konstruktion des Schnurbodens, die ein Jahrhundert hindurch das Theater mit Feuergefahr bedrohten, wurden entfernt und mit eisernen Einrichtungen ersetzt. Der Umbau, der etwa mit einem Kostenaufwand von 24 Millionen Forint stattfand, strebte an, den ursprünglichen Stil und die alten Dekorationen in unverändertem Zustand zu behalten und zu erneuern. Heute steht das Theater in einer ganz neuen Umgebung und nach den modernen Ansprüchen erneuert da. Die 100. Jahreswende seines Bestehens wurde mit grosser Feierlichkeit am 7. Oktober 1965 begangen. 197