A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)

Tanulmányok - Módy György: Polgár und Szentmargita in den Jahren 1848–1612

György Módy Polgár und Szentmargita in den Jahren 1484-1612 Die zwei Münzfunde aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert, die neuerdings in das Museum Déri eingleiefert wurden, sowie zwei andere aus dem gleichen Ort stammenden Münzfunde vom An­fang unseres Jahrhunderts ermöglichten, gewisse allgemeine orts- und wirtschaftsgeschichtliche Schlüsse zu ziehen (s. die vorangehende Studie der vorliegenden Veröffentlichung). Die Möglich­keit der komplexen Auswertung dieser Funde hat uns vor die Aufgabe gestellt, die Geschichte von Polgár und des mit ihm eng verbundenen Szentmargita im ausgehenden XV. und im XVI. Jahr­hundert etwas ausführlicher zu behandeln und einen Blick in die Zukunft auf die Ansiedlung der Hajdúken in diesem Gebiet zu werfen. Es wurde auch berücksichtigt, dass die Zeit der monogra­phischen Bearbeitung der Geschichte der Hajdúkén schon da ist und die Untersuchung der mittel­alterlichen Geschichte der späteren Hajdúkensiedlungen nicht mehr verschoben werden kann. Die Untersuchengen des Verfasser haben die Frage geklärt, wie die zwei herrschaftlichen Gü­ter aus der umfangreichen Debrecener Domäne der Familie Hunyady ausschieden, wie sie in den Besitz des Bischofs von Eger, Tamás Bakócz, später des Kapitels von Eger kamen. Er stellt fest, dass dieselben schon zur Zeit der Trennung zu den wertvollsten Gütern des Kapitels gehörten. Eger und seine Umgebug waren abwechslungweise im Besitze der Anhänger von Ferdinand und János Szapolyai an, während das Kapitel im Besitz nicht gestört wurde. Polgár und Szentmargita wur­den durch die flutige und sumpfige Uberschwemmungszone der Theiss geschütz, die im grössten Teil des Jahres unpassierbar war. Nach dem türkischen Feldzug im Jahre 1553 ging die Eroberung des südwestlichen Teiles der Komitate Bihar und Szabolcs schrittweise vor sich. Die Mehrheit der ungeschützten Dörfer huldigten ohne Gewalt aus eigenem Antrieb. 1554 werden Polgár mit 65 Pforten, Szentmargita mit 70 Pforten unter den Kapitelgütern erwähnt, aber in demselben Jahr wird schon den Türken Steuer bezahlt. Man soll um diese Zeit mehr mit Streifzügen beutegieriger türkischer Truppen und mit der Übernahme gewisser Besatzungssteuer rechnen, aber es kann sich nicht um eine völlige Vernichtung der Bevölkerung und ihrer Güter handeln. Gerade in den westlichen Teilen des Komitats Szabolcs, besonders im Bezirk von Nádudvar zeigt sich eine gewisse Akkumulation der Bevölkerung im Zehentverzeichnis des Komitats im Jahre 1556. In der Kopfsteuerliste des Szolnoker Sandschaks im Jahre 1571 findet man Polgár und Szent­margita nicht, aber im Defter des nächsten Jahres kommen beide Ortschaften — Polgár mit 84 Häusern und einer Kirche, Szentmatgita mit 100 Häusern und einer Kirche — unter den 94 Steuer zahlenden Dörfern des Debrecener ,,Nahie" vor. Szentmargita erlebte eine grosse Verwüstung 1583, als es einer anderen türkischen Lehnherrschaft zugeschrieben wurde, sein Jahreseinkommen entsprach dem einer 10 Häuser besitzenden Ortschaft. Während dieses Jahrzehnts lässt sich die Entvölkerung im westlichen Teil des Komitats Szabolcs gut beobachten, aber auch so erhielten die Dörfer mit verminderter Bevölkerung das dichtere Netz des mittelalterlichen Siedlungs­systems. Die schweren Prüfungen wurden diesem Gebiet im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts auferlegt, die Einwohnerzahl von Szentmargita verminderte sich wohl schon früher so dass die mit der Zusammenschreibung beauftragten Beamten des Komitats das Dorf 1588 überhaupt nicht aufsuchten. 1594 raubten und plünderten tatarische Hilfstruppen durch das behandelte Gebiet. Im Ok­tober 1595 setzten deutsche Truppen die Theiss über. Von ihren Raubzügen wurde die ganze Gegend heimgesucht. Nach der Eroberung Egers wurde das ganze West-Szabolcs von türkisch­tatarischen Streifzüglern verwüstet, wobei Polgár und Umgebung diesen Prüfungen bestimmt aus­gesetzt waren. Aber von einer gänzlichen Verwüstung oder Entvölkerung kann man nicht sprechen. 1599 erschienen wieder die Tataren, 1600 die Türken, nach folgend suchten die deutschen Söld­10 Déri Múzeum Évkönyve 145

Next

/
Thumbnails
Contents