A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1962-1964 (Debrecen, 1965)

Tanulmányok - Sterbetz István: Die zoographische Rolle der Ungarischen Tiefebene im Winterzug der Schneeammer (Plectrophaenax nivalis L.)

I. Sterbetz Die zoographische Rolle der Ungarischen Tiefebene im Winterzug der Schneeammer (Plectrophaena nivalis L.) In der Literatur ist nur die Angabe über das Vorkommen der Schneeammer in Europa, die sonst meistens nur in der Polargegend verbreitet ist, bekannt, dass es ausschliesslich im Küsten­land der Nordsee und Ostsee und auf den Steppen Osteuropas systematisch anzutreffen sei. Westlich von der Ukraine wurde diese Vogelart nur in kleiner Anzahl und gelegentlich beobachtet. In den letzten Jahren wurde aber nachgewiesen, dass die Schneeammer den Winter systematisch und in grosser Anzahl auch in der Ungarischen Tiefebene verbringt. Die Tatsache, dass dieses inselartige alleinstehende Gebiet in der Mitte Europas zum Winterquartier der Schneeammer dient, ist mit der ökologischen Verwandtschaft der ungarischen Natronsteppen mit den Küsten­zonen in Nord-Europa und mit den halbwüsten in Mittel-Asien und Ost-Europa zu erklären. Durch die Tabelle im ungarischen Text wird diese Feststellung unterstützt. Die Winterbewegung der Schneeammer bildet eine primitive Form der Vogelzüge, da sie als eine vom Wetter und von Reiserouten unabhängige Suche nach Nährung einzuschätzen ist. Für die Sammlung der Vögel, die ähnhch den im Winter nomadisierenden Wildgänsen hin und her wandern, spielen die ungarischen Natronsteppen die Rolle eines Reservoires. Dieser speziale Biotopanspruch bildet den Grund dafür, dass die Ungarische Tiefebene den einzigen Punkt dar­stellt, wo die über West- und Mittel-Europa ziehenden Schneeammern einen Halt machen, und wo sie ein ihnen entsprechendes Winterquartier finden können. 21 Évkönyv 321

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