A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1948-1956 (Debrecen, 1957)

Ditróiné Sallay Katalin: Gyakorlati tapasztalatok a restauráló laboratóriumban

Praktische Erfahrungen im Restaurierungslaboratorium von Katharina Ditrói Die Aufgabe der Museen besteht nicht bloss im Sammeln von Gegenständen, sondern sie haben ausserdem auch für die Bewahrung, Restaurierung und Präparie­ren des gesammelten Materials zu sorgen. Infolge dieser Erkenntnis wurde das Restaurierungslaboratorium des Déri Museums 1939 zustande gebracht. Anfangs beschränkte sich seine Tätigkeit eher auf Forschungen. Zehn Jahre später, bei der Einrichtung der Räume der ständigen Ausstellung wurde die massenhafte Be­handlung und Pflege der Objekte begonnen. Wir waren am Anfang zu Forschungsaufgaben verschiedener Art genötigt durch die Unzulänglichkeit der alten Verfahren, die den Bestand der Objekte nicht mehr garantieren konnten, sowie durch einen vorübergehenden Mangel an der bisher angewandten Chemikalien. So haben wir unsere modifizierte Krefting'scho Behandlung ausgearbeitet, nach welcher wir zur Behandlung der Metallobjektc statt Zink jetzt Aluminium verwendeten. So braucht man dazu auch wesentlich weniger Esslauge (NaOH). So kamen wir auf den Gedanken, dass die Patina der Bronzegegenstände nicht allein durch die Qualität des Erzes, bzw. des Bodens seines Fundortes verursacht werden kann, sondern auch die Zusammensetzung der Bronzelegierung, d. h. das Vorhandensein der darin in Spuren vorkommenden beschmutzenden fremden Metal­le die Bildung von Patina beeinflussen mag. Wir haben zum Beweis unserer An­nahme Experimente mit Spektralanalyse und mit dithizonischer Schwermetall­analyse geführt. Diese Verfahren sind in der Museumschemie leicht zu verwenden, und die mit ihnen erzielten Resultate bestätigten unsere Voraussetzungen. Wir haben auch die metallographischc Untersuchung unserer Eisenobjekte in mehreren Fäl­len durchgeführt. Die Oxidation der Metallobjekte geschieht durch die Wirkung verschiedener, aus der Erde stammender, in Wasser lösbarer Salze. Wir haben bis jetzt das Aus­kochwasser nur nach Chlorid untersucht. In unserem Laboratorium arbeiteten wir die Untersuchung des Auskochwassers auch nach Sulfat und Nitrat aus. Wir haben auch das bekannte Verfahren zur Entfernung des an die Metallgegenstände ange­setzten Kalksteines vereinfacht. Zur Entfernung der Fettflecken des Buch- und Papiermaterials wurde die Behandlung mit Kaolin eingeführt. Zur Vertilgung der für die ethnographischen Holzgegenstände schädlichen Insekte haben wir statt der schwerfälligen Rathgen'­schen Mischung Xyloleinspritzung verwerdet. Zur Ergänzung der Holzgegenstände machten wir erfolgreiche Experimente. Zur Mottenausrottung bei unseren Textilien haben wir mit gutem Erfolg Experimente mit HCH (Hexachlorcyclohexan) durchgeführt. Die aus Grabungen, vom XVII. Jahrhundert stammenden, zerbrechlichen Textilien konnten wir mit mehrmaliger Durchdunstung vollständig zerlegen, zur eigenen Form bügeln, dann zusammenstellen. Unsere Porzellangegenständen haben wir mit durch Zinkoxid (ZnO) langdauernd gemachtem Wasserglas dauerhaft zusammengeklebt. Zum Kleben der Glasobjekte benützten wir den Kanadabalsam oder dessen Xylollösung. Ausserdem haben wir noch kleinere Vereinfachungen bei den Behandlungen mittelalterlicher Lederbände, Textilien, Holzmaterialen und porösen Knochen aus Grabungen verwendet. 90

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