Módy György szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 6-7. (Berettyóújfalu, 1991)
TÖRTÉNELEM — GESCHICHTE - Die Geschichte von Udvari bis hin zur Mitte des 16. Jahrhunderts
Im Jahre 1537 schloss György Fráter als Bischof von Várad eine Tauschvereinbarung mit Benedek Bajoni ab, wonach Udvari und zwei weitere Dörfer an die Familie Bajoni gelangt wären. Doch hieraus wurde nie etwas. In der Steuerliste von 1552 waren 61 Leibeigenenhöfe aufgezeichnet. Nach dem Fall der Burg von Szolnok gerieten auch in dieser Gegend viele Dörfer unter die Türkenherrschaft; schon in der zweiten Hälfte von 1555 zahlte auch Udvari für 47 Leibeigenenhöfe die Besatzungsteuer. In der ersten bekannten Zehntenliste des Komitats Szabolcs aus dem Jahre 1556 waren 70 Haushaltsvorstände aufgeführt. Hiervon gaben sieben nur den Zehnten für Lämmer, acht nur den Zehnten für Getreide und Lämmer und 55 nur den Getreidezehnten ab. An dieser Stelle muss betont werden, wie wichtig in der Wirtschaft von Udvari im Gegensatz zu den unmittelbar benachbarten Orten der Getreide- und hier wiederum der Weizenanbau war. Die grasreichen Weiden und Wiesen spielten in der Tierhaltung eine entscheidende Rolle. Was den Schafbestand angeht, so lag Udvari hier meistens an erster Stelle. Leider haben wir keinerlei Angaben weder zu dem damaligen Rinderbestand oder Pferdebestand, noch zu den alten ungarischen Schweinerassen. Aller Wahrscheinlichkeit nach keimen auch dem Fischfang, dem Schlammpeitzgerfang, dem Schilfanbau sowie der Schilfnutzung eine Rolle in der mittelalterlichen Wirtschaft dieses Dorfes zu. Die Einwohnerzahl mag zwischen 370 und 380 gelegen haben. Die Leibeigenen waren auch Mitte des 16. Jahrhunderts alles Ungarn. 82