Módy György szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 6-7. (Berettyóújfalu, 1991)
NÉPRAJZ — VOLKSKUNDE - Geschichtliche und volkskundliche Angaben über Méhkerék
Zoltán Zsúpos GESCHICHTLICHE UND VOLKSKUNDLICHE ANGABEN ÜBER MÉHKERÉK Der Verfasser der vorliegenden Studie hat anhand von Archivquellen sowie handschriftlichen und militärischen Landkarten die wichtigsten Wendepunkte in der Geschichte der Siedlung Méhkerék, die einst zum Komitat Bihar gehörte, und heute vorwiegend von Rumänen bewohnt ist, verfolgt. Aller Annahme nach ist Méhkerék Ende des 13. Jahrhunderts auf königlichem Burgland, Burgbesitz entstanden. Wie dies auch schon ihr Name zeigt, war diese erstmals 1359 erwähnte Siedlung ein im Wald gelegenes Rodungsdorf, dessen Einwohner sich mit der Bienenzucht beschäftigen. Während des 14. Jahrhunderts war die Einwohnreschaft des Dorfes fast ausschliesslich adliger Herkunft bis auf einige Leibeigenenfamilien, die auch hier lebten. Von der Nationalität her waren sie alle Ungarn. Im Verlauf der Türkenherrschaft wurden alle Siedlungen in der Ebene von Südbihar verwüstet. Zwar geben die Quellen keine genaue Antwort darauf, wann Méhkerék von den Türken zerstört wurde, doch in den Konskriptionen von 1962 stand sein Name schon in der Liste jener Dörfer, die als unbesiedelt seit Menschengedenken galten. Die Wiener Hofkammer besetzte diese verlassenen Besitztümer als Gebiete, die idurch Waffen erobert wurden, um sie dann Regelung ihrer eigenen Schulden zu verpfänden. So gelangten Méhkerék und manche andere Biharer Siedlung 1702 als Pfandbesitz in die Hände des Herzogs Pál Eszterházy und 1745 durch Erbrecht in die Hände des Herzogs Pál Antal Eszterházy. Im Jahre 1767 übernahm Miklós Eszterházy diesen Besitz. Zu der Zeit begann auch die Wiederbesiedlung von Méhkerék, und zwar durch die Einwohner der nahegelegenen Orte Jánosda, Illye, Madarász und Inánd. Für die Wiederbesiedelung jener einst van Ungarn bewohnten Siedlungen nach den türkischen Verwüstungen erhielten ungarische Siedler kaum oder nur sehr selten das Recht, sodass dies nur durch Volksbewegungen aus Richtung Osten bewerkstelligt werden konnte. So kam es während des 18. Jahrhunderts zu mehreren Einwanderungswellen, im Ergebnis derer das Gewicht an rumänischen Volkselementen in Bihar deutlich zunahm, auch Méhkerék wurde vorwiegend von rumänischstämmiger Einwohnerschaft bevölkert. Die neuen Siedler nahmen aber nicht die Häuser in Besitz, die sie noch in dem zerstörten Dorf vorfanden, sondern begannen westlich des Dorfes neue Häuser zu errichten. Die von ihrer Religion her girechisch-österich gläubige Einwohnerschaft baute sich auch bald eine Kirche, die durch Pfeiler verstärkte Lehmwände und einen Holzturm hatte. Erst 1770 wurde dieser Bau im nachherein durch den König gestattet. Der Ort war von Wäldern und Sümpfen umgeben. Nach Osten und Westen hin befanden sich am Waldesrand die sog. Quartiere, wo man Vieh hielt oder überwinterte und auch das Viehfutter speicherte. Infolge der häufigen Dürre- oder eben Uberschwemmungsperioden geriet die finanzielle Lage der Einwohnerschaft dieser Siedlung mit ihrer engen Gemarkung immer wieder ins Schwanken. Dann blieb ihnen nichts anderes übrig, als bettelnd durch die Lande zu ziehen. Von Zeit zu Zeit verschärften sich auch die Widersprüche zwischen der Einwohnerschaft des Dorfes und seiner Leitung, was dann immer wieder Brandschatzungen zur Folge hatte. In der vorliegenden Studie wird das Leben der Siedlung bis zum Jahre 1840 verfolgt, wobei auf wichtige, auch von der Volkskunde her interessante Erscheinungen aufmerksam gemacht wird. 229