Módy György szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 4-5. (Berettyóújfalu, 1986)

TERMÉSZETTUDOMÁNY — NATURWISSENSCHAFTEN - Der Weisstorchbestand 1984 in Érmellék (Kom. Bihar und Szatmár—S. R. Rumänien) und ihre Veränderungen im Zeitraum von 1968—1984

Lajos Kováts DER WEISSSTORCHBESTAND 1984 IN ÉRMELLÉK {KOM. BIHAR UND SZATMÁR — S. R. RUMÄNIEN) UND IHRE VERÄNDERUNGEN TM ZEITRAUM VON 1968—84 Diese Arbeit wird Herrn Prof. Dr. Ernst Schiiz zum 50-ten Jahrestag der Organiesirung der Storchenforschung gewidmet Der Verfasser beschäftigt sich in dieser Arbeit mit der Storchpopulation und deren Veränderung auf dem Gebiet Siebenbürgen, in Érmellék, auf Grund seiner persönlicher Untersuchungen 1968, 1974 und 1984. Die Landkarte der untersuchten Landschaft, mit ihren Siedlungen ist auf der Abb. 1. zu sehen. Der Verfasser stellt die statistischen Ergebnisse der Bestand saufnahme im Jahre 1984 an den Tabellen 1,2 auf deutsch und auf ungarisch dar, angewendet die Kürzungen der internationalen Karakteristiken. Die Zahle der erwähnten Tabellen bedürfen keiner besonderen Erklärung, sie sind aber sich selbst nicht geeignet um Folgen abzuziehen. Die gegenwärtige Möglichkeiten des Nistens stellen die Fotos der Tafel II. dar. Um die in den 16 Jahren (1968—1984) vorgegangene Bestandsveränderung zu ermessen verg­leicht der Verfasser die Angaben 25 Ortschaften des untersuchten Gebiets an der ebenfalls ungari­schen und deutchen Tabelle 3. und stellt deren Ergebnis an der Abb. 3 (Grafikon) dar. Die Dynamik der Population widerspiegelt sich besonders an der Tabelle 4. auf ungarisch und deutsch, wo der Verfasser die HPa, JZG und JZa Angaben der drei Untersuchungsjahre (1968, 1974, 1984) in Betracht genommen, beweist die Abnahme der Population von Ortschaft nach Ortschaft die sich in den 16 Jahren in den 25 Ortschaften 63,63% belaufen hat. Die dreimalige persönliche Untersuchungen haben für den Verfasser zahlreiche Möglichkeiten gesichert die örtliche Ursachen der Populationsabnahme ausführlich aufzudecken, die nicht nur mit numerischen Angaben, sondern auch mit gründlicher Fotodokumentation begründet sind. Wir wollen von Kausalnexus die nachfolgenden hervorheben : — Die sich in den 1950-er Jahren ausgestaltete Groszwirtschaft hat die landwirtschaftlichen Gebäude überflüssig getan und die sind bis zu 1970-er Jahren zwecklos kaputtgegangen und hat die Storchpopulation dadurch bedeutende und gute Nistenmöglichkeiten verloren. (Siehe die Fotos der Tafel III.) — Das im Jahre 67—68 mit vollem Erfolg abgelassene alte Stumpfsgebiet hat sich rasch ausget­rocknet und so hat sich die storcherhaltende Fähigkeit des Gebiets in groszem Masze vermindert (Siehe Fotos Tafel I. und IV.). — Die Möglichkeiten des Nistens und der Ernährung haben sich relative rasch und in ungüns­tiger Richtung verändert und die örtliche Storchpopulation ist in gröszerem Masze auf die Wohn­häuser (auf Dächer und Schornsteine) bzw. in Periode der Jungensucht gelegentlich an Hühnerfrasz gezwungen worden. — Im Kreis der örtlichen Bevölkerung, die sich inzwischen in erhöhtem Masze zivilisiert wurde, sich in Weltschauung und auch gefühlsmäszig verändert hat, haben der „Hühnerfrasz", „Dachs­und Schornsteinsbeschädigung", „Mistmachen" der Störche einen nie erfahrenen Widerwille und eine aktive Storchsverfolgung ausgelöst. Das Volk, das zu Störche noch vor Jahrzehnten bewunders­wert ehrfürchtig war, hat besonders abwechslungreiche Forme der Storchserfolgung erfunden und angewendet (Siehe die Fotos 18 Aufnahmen der Tafel V, VI.), beraubt den Storch in erster Linie von den am Schornsteine auszerordentlich günstige Nistens- und Vermehrungsmöglichkeiten (Abb. 4.). — Infolgedenen, neben den schweren Nistens- und Ernährungsschwierigkeiten auftretende aktive Storcherfolgung hat die Population bis 1974 in eine tragische Lage gebracht und neben der Populationsverminderung sind seit 1968 94,9% der Neste von Dächern, 47,3% von Schornsteinen, 66,7% von Bäumen, numerisch von 200 Nesten 157, also 78,5% sämtlicher Neste verschwunden! In dieselben 16 Jahren hat sich die Zahl der Neste auf dan Leitungsmästen von O zu 3, bzw. zu 37 erhöht und das zaigt sich zugleich als die einzige Nistenmöglichkeit in der Zukunft zu sein. — Nach unseren Schluszerfolgerungen, wenn sich die örtliche Lebensverhältnisse der Störsche nicht verändern, werden sie trotz ihrer Anpassungsfähigkeit und Vitalität an der Jahrtausendwende an die Schwelle des Untergangs kommen. Der Verfasser schlägt den hilfsreichen, aktiven Menscheneingriff, das Bewusztmachen des Storch­schutzes, und im allgemeinen die Erhörung der technischer Zivilisation nachstehenden Bildung vor, besonders in Interesse der Rettung des Storches, der in der unmittelbaren Umgebung der Menschen lebt (Abb. 3, 4.). 61

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