Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 3. (Berettyóújfalu, 1982)

TÖRTÉNELEM — GESCHICHTE - Fancsika, ein Ende des XVI. Jahrhunderts zerstörtes nordbiharisches Dorf

György Módy FANCSIKA, EIN ENDE DES XVI. JAHRHUNDERTS ZERSTÖRTES NORDBIHARISCHES DORF Neben den in Jahrhunderten entstandenen riesigen Gemarkungen Debrecens wurde das von der Stadt östlich gelegene sandige Waldgebiet als gesonderter Besitz verwaltet. Von den in stadtbesitz befindlichen Waldbesitzungen wurden die folgenden als Waldpußta (erdőspuszta) bezeichnet: Csere, Fancsika, Pac, Haláp, Bánk und Gut. Ihre geschichtliche Gemeinsamkeit besteht darin, daß hier mindestens bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts überall Dörfer bestanden, einige noch bis ins XVII. Jahrhun­dert. Das Gebiet wurde erst nach der Zerstörung der Dörfer is Debrecener Besitz über­nommen. Die vorliegende Studie zeichnet die Geschichte der einen Waldpußta bzw. des dort bestandenen mittelalterlichen Dorfes Fancsika vom XIV. bis XVIII. Jahrhun­derts auf. Die Gemarkungen des mittelalterlichen Fancsika sind bekannt aus einer im XVIII. Jahrhundert entstandenen handschriftlichen Landkarte und einer Gemar­kungsbeschreibung aus dem Jahr. 1744. Das Dorfinnere lag an beiden Seiten der heu­tigen Diószeger Straße. Die Kirche aus der Arpadenzeit, der die Kirche umgebende Friedhof ist auf der linken Seite der Diószeger Straße — auf einem Sandhügel — zu finden. Der Verfasser begleitet — nach einer Zusammenfassung der sich auf Fancsika beziehenden Geschichtsforschung — die Geschichte der Besitzungen und Ansiedlun­gen, beginnend mit der erster urkundlichen Erwähnung im Jahre. 1273. bis ins XVII. Jahrhundert. Das Dorf entstand zwischen Waldauen in einem abwechslungsreichen Gebiet, wo im Mittelalter viele Gewässer von Nord nach Süd flössen. Der größte Teil der Felder schloß sich unmittelbar an den Dorfkern an, die Waldlichtungen dienten als Miesen. Die ersten Gutsherren der Siedlung waren die Familien Ba.ioni und Sztári (Esztári), ab Ende des XV. Jahrhunderts dazu die Familie Szepesi, auch einigen anderen gelang es, kleinere Teilbesitzungen zu erwerben. Die Debrecener vershafften sich schon vor der Zerstörung des Dorfes eine Wiese und einen Wald, durch das Pfandrecht im Jahre 1569. Vermutlich im Jahre. 1572. zerstören die Türken das Dorf und innerhalb eines Jahrhunderts erwirbt die Stadt die gesamten Fluren des Dorfes, entweder durch das Pfandrecht oder über das Erbrecht. Auf den Fancsikaer Ländereien lassen die Deb­recener grasen, es entstehen für die Hirten Winterquartiere, der Wald wird nutzbar gemacht. Vom zweiten Viertel des XIX. Jahrhunderts an werden auch Einzelgehöfte zur landwirtschaftlichen Bearbeitung gebaut. Die der Studie beigefügte Karte stellt die Fancsikaer Örtlichkeiten nach Urkunden und handschriftlichen Plänen dar. Im Jahre. 1982. legte der Autor die Überreste der kleinen romanischen Kirche aus dem XII. Jahrhundert frei. Zusammen mit der Aufarbeitung der Ausgrabung werden die Forschungsergebnisse auch die frühere Geschichte des Dorfes ergänzen. 91

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