Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 3. (Berettyóújfalu, 1982)

TÖRTÉNELEM — GESCHICHTE - Angaben zur Geschichte des Dorfes Báránd (Kom. Bihar) im XVIII. Jahrhundert

Iván Balassa ANGABEN ZUR GESCHICHTE DES DORFES BÁRÁND (KOM. BIHAR) IM XVIII. JAHRHUNDERT Die Siedlung in der Umgebung von Püspökladány hat während der Türkenherrs­chaft nicht so viel gelitten, wie die anderen Dörfer, trotzdem sie mehrmals in Brand gesteckt, ausgeplündert und viele der Bevölkerung in Gefangenschaft geschleppt wurde. Der Befreiungskrieg in dem Jahr 1692. hat neue Prüfungen und Leiden dem Volk gebracht; Mensch und Gut wurden dezimiert. Der ersten Conscription nach der Befreiung von der Türkenherrschaft nach, lebten in Báránd 8 Familien, was ungefähr 40—50 Menschen bedeutet. 9 Pferde, 28 Ochsen, 21 Kühe und 9 Kälber, sowie 25 Schaafe, (Ziegen) und 12 Schweine sind im Dorf geblieben, sowie 8 Bienenfamilien. Das Dorf war im Besitz der Borossi Familie, im weiteren hören wir aber von diesen nichts' mehr. In 1694. haben die Tataren, zwischen 1703—1707. die Ratzen Báránd zer­stört. Nach dem Freiheitskrieg von Rákóczi konnte sich aber das Dorf mehr-minder ungestört entwickeln. Im Jahre 1766. wissen wir bereits von 906 erwachsenen Protes­tanten, das bedeutet ungefähr 1100 Seelen und wir können noch 40—60 Katholiken dazu rechnen. In 1821 betrug die Bevölkerungszahl nur der Protestanten schon 2893, dies beweist also, dass Báránd sich kräftig entwiskelt hat. Die von der Königin Maria Theresia verordnete Conscription im Jahre 1770. bewist, dass. Báránd eine Si­edlung mit bedeutender wirtschaftlichen Kraft war und dem Fronherrn bedeutende Abgaben geleistet wurden. Das Volk von Báránd bek annte sich stolz für „freie Fronbauern", die mit dem Gutsherrn — in dieser Zeit das Bistum von Grosswardein — jährlich neuen Kontrakt schliessen. Die Dreifeldwirtschaft war allgemein, Weizen und Roggen wurde angebaut. Es ist charakteristisch, dass die überwiegend protes­tantische Bevölkerung sich wirtschaftlich der Stadt Debrecen anschliesst und nach Grosswardein nur dann geht, wenn es die Herrschaft erfordert. Wenn wir die Abgaben eingehend untersuchen, dürfen wir feststellen, dass die mehr wie tausend Seelen zählende Bevölkerung von Báránd in relativem Wohlstand lebte; sie verfügten über ausgedehnte Äcker, die Viehzucht war entsprechend und die Weingärten neben der Siedlung entwickelten sich auch zu dieser Zeit. Fischfang und Sammeltätigkeit im Moorgebiet, sowie das Schilf sicherte ihnen auch beträchtliches Einkommen. Sie durften also daran denken, ihre Kirche und Schule zu vergrössern. Mit dem Gesuch mussten sie sich unmittelbar an die Königin Maria Theresia wenden, die dann im Jahre 1769. erlaubte, die alte Kirche zu erweitern. Von verschi­edenen Beschreibungen dürfen wir annehmen, dass in Báránd bis Mitte des XVIII. Jahrhunderts eine kleine romanische Kirche aus gebrannten Ziegeln erhalten geblie­ben sei. Die Arbeiten haben noch im selben Jahr begonnen, nach vielen Schwierig­keiten ist die neue, erweiterte Kirche mit dem Turm und den Glocken zusammen in 1791 fertig geworden. Die Kirche hat ihre alte Form bis zu unseren Tagen bewahrt, nur hat der Turm in 1872 noch einen Stock bekommen. Wie schon erwähnt, war Báránd mit Debrecen viel enger verbunden, wie mit Grosswardein, dem Sitz der Gutsherrschaft. Diese Tatsache dürfen wir auf die Re­ligion zurückleiten. Handwerker aus Debrecen arbeiteten an der Kirche und das Beispiel der neuen Kirche war die sog. „rote Kirche" in Debrecen. Der Schulmeister in Báránd ist immer vom Debrecener Kollegium gekommen. So unterrichtete z. B. in Báránd zwischen 1776—78 der namhafte Dichter und Botaniker János Földi (1755— 1801.) 165

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