G. Szende Katalin – Szabó Péter szerk.: A magyar iskola első évszázadai = Die Ersten Jahrhunderte des Schulwesens in Ungarn : 996-1526 (Győr, 1996)
TANULMÁNYOK - G. Sándor Mária: A pécsi egyetem helye és épülete
A PÉCSI EGYETEM HELYE ÉS ÉPÜLETE Symbolsystem des Wappens läßt sich deuten, daß die Lilien den Gründer Ludwig Anjou, und die Schlüssel Sankt Peter symbolisieren, zu dessen Ehren der Dom gebaut worden ist. Der Wappenstein ist auf jeden Fall mit dem Universitätsgründer Bischof Wilhelm in Verbindung zu bringen. Er dürfte sein Wappenstein gewesen sein, und ursprünglich über der Eingangstür des Hauptsaales im Erdgeschoß gehangen haben. Mit der Freilegung des Universitätsgebäudes wurde eine wichtige kulturhistorische Frage beantwortet. Die Forschungen über die Geschichte der Universität haben den Platz des Universitätsgebäudes auch in der Bischofsburg vermutet, aber dessen genaue Stelle und der Grundriß des Gebäudes konnte erst durch die archäologische Freilegung und Forschung festgestellt werden. In den Urkunden wird noch eine mittelalterliche Kapelle in der Burg erwähnt, die an der Nordseite des Doms gelegen haben soll. Diese Kapelle soll laut Urkunden die Kapelle der Heiligen Jungfrau gewesen sein, die 1355 Bischof Miklós Poroszlói bauen ließ. Der Grundriß und die genaue Stelle der Kapelle wurde bei der archäologischen Freilegung eindeutig geklärt. Es handelt sich um eine einschiffige Kapelle, deren Altar von drei Seiten eines Achtecks abgegrenzt wird und an deren Süd- und Nordseite sich Nebenkapellen anschließen. Sie galt als eine wichtige Begräbnisstätte von Bischöfen und hohen Geistlichen. Hier wurde auch der Universitätsgründer Bischof Wilhelm beerdigt. Die Zerstörung der Skulpturen in der Kapelle, die Plünderung der Gräber könnte 1543 geschehen sein, als die Türken Pécs (Fünfkirchen) erobert haben. Einige Teile der Skulpturenfunde sind figural, die bauplastischen Reste stammen aus dem 14. Jahrhundert. Ein Teil des Fundmaterials kann mit Bischof Miklós, der die Kapelle bauen ließ und 1360 starb, in Verbindung gebracht werden. Der andere Teil - Skulpturen und Schnitzarbeiten - entstand in der nächsten Periode, und kann mit der Bautätigkeit von Bischof Wilhelm zusammenhängen. So können diese Stücke 1361-1374 entstanden sein. Das Universitätswappen, das bei den Ausgrabungen in der magna aula freigelegt wurde, dürfte auch zu den letzteren Fundgegenständen gehören.