G. Szende Katalin – Szabó Péter szerk.: A magyar iskola első évszázadai = Die Ersten Jahrhunderte des Schulwesens in Ungarn : 996-1526 (Győr, 1996)

TANULMÁNYOK - Alfons Huber–Kubinyi András: Egy budai iskolamester pályája a 15. század második felében

EGY BUDAI ISKOLAMESTER PÁLYÁJA A XV. SZÁZAD MÁSODIK FELÉBEN Alfons Huber - András Kubinyi Laufbahn eienes Ofener (Budaer) Schulmeisters in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Zusammenfassung) I n der Bibliothek des Johannes-Turmair-Gymnasiums in Straubing befindet sich ein hand­geschriebenes Buch des Passauer Domherren und Theologen Paul Wann. In diesem find­en wir einige Briefe Wanns an seinem Bruder Konrad, der damals (in dem 1450-er Jahren) Schulmeister in der ungarischen Hauptstadt war. Die Familie Wann wurde durch den Zinnbergbau und Zinnverarbeitung reich. Zuerst ist Hans Wann 1388 als Bürger der Stadt Wunsiedel (Bayern) nachweisbar. Bald wählte man ihn zum Ratsherren. Mehrere Mitglieder der Familie spielten im Wirtschaftsleben von Wunsiedel und auch der Nachbarstädte eine große Rolle. Paul und sein Bruder Konrad wohnten schon in der oberpfälzischen Stadt Kemnath. Beide immatrikulierten sich in der Universität Wien. Paul wurde nicht nur magister artium, sondern auch Doktor der Rechte und der Theologie, und war lange als Professor der the­ologischen Fakultät tätig, bis er Domherr von Passau und Domprädiger wurde. Als nach 1479 in der Diözese zu einem Doppelwahl kam, unterstützte Wann gegen den Kandidaten des Kaisers Mauerkircher, der zu der bayerischen Partei gehörte. (König Matthias Corvinus von Ungarn war auch Verbündete Mauerkirchers). Paul machte 1484 eine Stiftung, die drei Studenten ermöglichte, zehn Jahre lang in Wien zu lernen. Zuerst schlug er zwei Söhne seines Bruders als Stipendiaten vor. Konrad lehrte zuerst als artium magister an der Wiener Universität, bis er nach Ofen (Buda) kam. Wahrscheinlich war er nicht lange Zeit Schulmeister, denn 1457/58 ist er schon als Kaufmann nachweisbar. Anscheinend schloß er eine gute Ehe, die ihn den Aufstieg in die städtische Oberschicht ermöglichte. 1462 ist er schon als Ratsherr der ungarischen Hauptstadt nachweisbar. Einige Zeit lang bekleidete er auch das Amt eiens Stadtschreibers (1467), später kommt er in den Urkunden wieder als Ratsherr und Vorsteher der Gottsleichnam-Bruderschaft, die eine Organisation der deutschen Oberschicht war, vor. Zuletzt wird er 1482 erwähnt. Alle seine Söhne studierten in Wien, der älteste, Paul - auch ein artium magister- wurde der Pfarrer der Marienkirche, die die Pfarrkirche der deutschen war.

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