Szende Katalin – Kücsán József szerk.: Isten áldja a tisztes ipart - Tanulmányok Domonkos Ottó tiszteletére. A Soproni Múzeum kiadványai 3. (Sopron, 1998)

Szulovszky János: A kékfestés Putnokon

Sajópüspöki trug man stahlblaue, überfarbte Bordürenschürzen als Feiertagstracht, eine ausgesprochene Bäuerinnentracht. Diese Rahmen- oder Bordürenschürzen waren ein charakteristisches Produkt der Polónyi-Werkstatt. Schürzen ohne Muster trugen Frauen als Schutzbekleidung. In den beiden oben genannten Regionen bemerkt man das Phänomen, daß mit zunehmendem Alter der Trägerinnen immer kleinere Muster bevorzugt wurden. Diese Vorliebe der älteren Menschen hatte sogar Auswirkung auf die Technologie des Färbens. Damit die Muster nicht zu auffallig wurden, hat man sie weiter gefärbt. Nachdem der „Pap" (Deckmasse) und die „Küpe" (Färbeflüssigkeit) ausgewaschen worden waren, wurden die Stoffe nochmals zwei- oder dreimal in jeweils 5 Minuten langen „Zügen" in die „Küpe" gelassen. Dann ließ man den Stoff trocknen, später wurde er in heiße, stark verdünnte Schwefelsäurelösung gegeben, dann in Wasser ausgeschwemmt, getrocknet und schließlich gemangelt. Das dabei entstandene Muster nannte man „ősvirág" („Urblume"). Die Ware wurde auf drei verschiedene Arten verkauft: im eigenen Geschäft, auf Märkten und durch Weiterverkäufer. Obwohl die Fragen der Reinigung, des Ausschusses nützlich waren, wäre es nicht richtig diese Probleme, wie auch die fachspezifischer Krankheiten, stärker zu betonen, da unsere diesbezüglichen Kenntnisse nur aus einer einzigen Quelle stammen. So kann die als Berufskrankheit auftretende Austrocknung der Haut auf den Händen eine Folge von Abweichung vom üblichen Rezept der Indigofarbe betrachtet werden. Es wäre auf jeden Fall ratsam darüber breitere Forschungen zu führen, solange dies noch möglich ist. 258

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