Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)

Horváth Zoltán: Sopron szabad királyi város téglaégetője (1830-1893)

Den 60-jährigen Betrieb des Ziegelwerks können wir nur positiv bewerten. Die Leiter der Stadt, die Abgeordneten bezeichneten die Differenz zwischen der Einnahme und dem Wert in der Jahresbilanz des Ziegelwerks ab dem Ende der 1850-er Jahre als „Verlust". Ihrer Meinung nach zeigte sich die Nützlichkeit des städtischen Ziegelbrenners durch diesen „Verlust". Er diente zur Erbauung der Stadt und zum Wohl der Bewohner. Die Stadtgemeinde nahm das Ziegelbrennen in der 1830-er Jahren auf sich, um die Ziegelpreise zu regeln und das Monopol der Privatbrenner zu brechen. Während der Zeit des Feudalismus bestimmte die Anweisung des Statthalterrates bis 1848 den Preis der in den Zünften hergestellten Produkte, damit wurden die Interessen der Bevölkerung und der Käufer geschützt. Das Ziegelbrennen gehörte nicht in den Rahmen der Zünfte, jeder konnte es unternehmen, ohne Fachkenntnisse ausweisen zu müssen. Er mußte nur die Mietkosten der Stadt bezahlen, und konnte das Produkt frei verkaufen. Eine weitere Zielsetzung der Stadtgemeinde war, den Umtausch der feuergefährlichen Holzdächer gegen Ziegeldächer den Besitzern mit kostenlosen oder zum Selbstkostenpreis zugeteilten Ziegeln und Dachziegeln ermöglichen. Andererseits wollte die Stadt ihre in dem Patronatsrecht vorgeschriebene Pflicht der Kirche gegenüber erfüllen, indem sie zum Bau der Kirchen und Schulen Ziegel und Dachziegel schenkte. Zuletzt brauchte die Stadtgemeinde Baumaterial zum Bau und zur Instandhaltung öffentlicher Gebäude. All diese Maßnahmen schützten die Steuerzahlungsfähigkeit der Bürger, begünstigten die Urbanisation, verschönerten die Stadt. Das städtische Ziegelwerk war zwischen 1857 und 1859 unter den 8 Ziegelwerken das dritte in der Reihe: mit der Zahl der Ziegelöfen, der Menge der gebrannten Ziegel, und mit der Summe der Einnahmen. In den 1870-er Jahren verpaßten es die Stadtleiter, das Ziegelbrennen zur Ziegelfabrik entwickeln zu lassen, außerdem denen versäumten sie den Bau der Rundöfen. So konnten sie mit den Produkten der privaten Ziegelfabrikanten nicht konkurieren. Die Generalversammlung als Körperschaft war nicht befugt, einen kapitalistiche Betrieb zu leiten, letztendlich modifizierte sich auch die paternialistische Auffassung unter kapitalistischen Verhältnissen. 302

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