Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)

Mollay Károly: Ajánlás

Empfehlung Endre Csatkai war in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen und danach bis zu seinem Tod eine bekannte und charakteristische Figur von Sopron (Ödenburg). Er hatte als Journalist und Forscher der Lokalgeschichte während der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen freien Zutritt zu allen Soproner Behörden, ins Archiv, ins Museum und in die anderen Sammlungen. Er war auch in anderer Hinsicht eine charakteristische Figur: obwohl er in Budapest Philologie studierte und in 1925 promovierte — seine Arbeit mit dem Titel „Kazinczy und die bildenden Künste" wurde erst 1983 veröffentlicht —, hatte er keine Dauerstellung angenommen. Er gab Privatunterricht, schrieb lokalhistorische und kunsthistorische Publikationen, womit er seinen Lebensunterhalt zu finanzieren versuchte. Er war auf dem Gebiet der Literaturgeschichte. Musik- und Kunstgeschichte sehr gebildet, so konnte er jederzeit wissensgierige Privatschüler finden. Er blieb „Freischwimmer", der nicht nur die Denkmäler von Sopron studierte, sondern auch das ganze Komitat Sopron besuchte, die örtlichen Dokumente und das Archivmaterial der Denkmäler sammelte, und die Topographie der Denkmäler des Komitates Sopron auf eigene Kosten herausgeben ließ. Diese drei Bände sind heutzutage Unikate der Bücherkunde. Er hatte auch noch die Kraft und die Zeit, sich mit "den Denkmälern des abgetrennten Burgenlandes zu beschäftigen, er war sogar eine längere Zeit lang der Betreuer des Privatmuseums der Eisenstädter Familie Wolf. All diese Dienste konnten die Herren der Stadt und des Komitates Sopron nicht genügend schätzen. Endre Csatkai kümmerte sich nicht dämm, er tat seine Arbeit. Doch große Schwierigkeiten bedeuteten für ihn die Verfolgungen der Juden in den 40­er Jahren. Trotz seines Übertritts zum katholischen Glauben befolgte man auch in seinem Fall die Vorschriften der Judengesetze, auch er mußte zum Arbeitsdienst. Es beweist seine Berufsliebe und menschliche Größe, daß er seine Bücher und Aufzeichnungen im Stadtarchiv in die Sicherheit brachte. Anscheinend hat er daran geglaubt, daß er in besseren Zeiten noch weiter arbeiten kann. Und tatsächlich, nach der Gefangenschaft in unzähligen Lagern erlebte er das Ende des Krieges in Kópháza (Kolnhof), in der Nähe seiner geliebten Stadt — halbtot. Seine menschliche Größe wird auch dadurch bewiesen, daß er gleich nach seiner Befreiung aus dem Arbeitslager seine wissenschaftliche Arbeit fortsetzte. Es konnte für ihn eine große Genugtuung sein, daß er zum Direktor des Soproner Museums ernannt wurde. Ich weiß nichts davon, daß er in der zweiten, bis 1970 dauernden Hälfte seines Lebens im Zusammenhang mit den ihm zugefügten Beleidigungen an Rache gedacht oder die Verstöße überhaupt nur erwähnt hätte. Sein Hauptwerk ist die im Akademischen Verlag 1953 veröffentlichte Topographie mit dem Titel „Die Denkmäler von Sopron und ihrer Umgebung", die er zusammen mit Dezső Dercsényi bearbeitete. Das Buch hatte trotz seines hohen Preises einen Riesenerfolg, so daß bald die zweite umgearbeitete Ausgabe gedruckt wurde. Die zwei Autoren wurden dafür mit der höchsten Auszeichnung, mit dem Kossuth-Preis geehrt. Die Autoren des Csatkai Gedenkbuches, Berufsgenossen, Studenten und Verehrer möchten auf diese Weise seine Erinnerung bewahren. 10

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