Molnár Attila et al.: Jöttek - mentek. Langobardok és avarok a Kisalföldön - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetője 3. (Győr, 2008)
Nagy Andrea: Ménfőcsanak-Eperföldek késő avar temetője
(Finger-)Ringe wurden in zwei Gräbern gefunden. Beide gehören in die Gruppe der Blechringe. Das Stück aus Grab Nr. 2299 ist einfach aus Bronzeblech gebogen, an der rechten Hand des Toten getragen. Ein besondereres Stück ist der ebenfalls aus Blech gebogene Ring aus Grab Nr. 2718, dessen „Kopf” rhombusförmig ist, mit einem Kreuz geschmückt. Zum Schmuck aus Frauenbestattungen gehört die aus Perlen gefädelte Halskette, hauptsächlich melonenkernförmige Perlen aus Glaspaste, doch gibt es auch Stücke aus mehrgliedrigen Stabperlen. Die Spinnwirtel dient unter den Arbeitsinstrumenten und Werkzeugen am meisten als Grabbeüage, kommt im Grab meist in Hand- oder Beckengegend vor. Die Exemplare aus Grab Nr. 2721 und 3146 sind mit Zickzack-Muster verziert. Zur Frauenbeschäftigung gehört auch das aus Knochen gedrechselte Nadelbehältnis, kommt ebenfalls in Beckengegend vor. Das schmuckvollste Stück stammt aus Grab Nr. 2278. In einem Fall fanden wir noch ein Werkzeug: In Grab Nr. 2613 auf dem Brustkorb eine Eisensichel, der auf Grund ethnografischer Beispiele eindeutig unheilabwendende Rolle zugesprochen werden kann. Im Gräberfeld haben wir wenige Waffen angetroffen: in drei Gräbern je eine Eisenpfeilspitze (alle dreiflügelig und mit Dorn), Eisenaxt in zwei Gräbern (Obj. Nr. 2404 und 1380). Das ist natürlich auch den Grabausraubungen zu danken. Keramikbeigaben kommen auch vor, Keramik signalisiert den Brauch der Speise- und Getränkbeigabe. In erster Linie treffen wir auf handgeformte Töpfe, Näpfe, in einem Fall kam ein schnellgetöpfertes, gelbes, aus gut geschlämmtem Material hergestelltes Gefäß vor. Auf der Keramik als Verzierung kammgeritzte Wellen bzw. Linienbündel. Allgemein wurden diese Beigaben bei den Beinen plaziert, aber sie kommen auch neben dem Kopf vor. Die Kinderbestattungen sind nicht von den Erwachsenenbestattungen abgesondert plaziert, sondern sie kommen verstreut unter den letzteren vor. Die Grabgruben sind flacher gegraben, sie blieben von Räubern unversehrt. Als Beigabe dienten manchmal Spielzeug, wie die Rasseln aus Grab Nr. 2156 und 2614. Unter ihren Trachtengegenständen finden wir Ohrenschmuck und auch Perlenhalsschnüre. Bei der Charakterisierung unseres Gräberfeldes strebten wir eher nach der Vorstellung der Riten und Bräuche. Der Grund dafür ist das bescheidene Fundmaterial. Die Ursache dafür kann die übermäßig erfolgreiche Arbeit der Grabräuber sein, oder aber die bescheidenere materielle Situation der Gemeinschaft. Unter den Bestattungen finden wir sowohl bei uns gewohnte Elemente, aber auch fremde Züge, wie z. B. die Gräber mit Absatz und die partiellen Tierbestattungen. 196