Bíró Szilvia et al.: A Vagongyár alatt - A vagongyár előtt. Római temető és középkori település a győri Árkád területén - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetői 2. (Győr, 2007)
Bíró Szilvia: Sírok és leletek. Római temető a Vagongyár területén
Ausgebrannte Gräber Die/Der Tote wurde auf einem zentral aufgestellten Scheiterhaufen verbrannt, samt anderen Gegenständen, Parfümfläschchen, Holzkästchen mit Bronzebeschlägen, persönlichen Gegenständen, welche beim Anzünden des Scheiterhaufens auch versengt, deformiert wurden. Nach Erlöschen des Feuers wurden die Asche und die Gegenstände aussortiert und anschliessend zum Grab gebracht. Die durchschnittlichen Masse der Gräber sind 1x2 Meter, annähernd einem Skelettgrab gleich. Die Seitenwinde wurden oft mit Lehm gepflastert, und ausgebrannt. Wahrscheinlich diente es der Asche als "Sarg". Andere deuten diesen Brauch als rituelle Säuberung des Grabes, welches sich erst nach der Ausbrennung zur Aufnahme der Asche würdig erwies. Mögen anderweitige religiöse Überlegungen diesem Brauch zu Grunde gelegen haben, fest steht, dass auch in anderen Gräberfelder von Arrabona diesem Ritus zu begegnen ist. Man warf dann die Asche mit den angesengten Gegenständen ins Grab, anschliessend wurde wahrscheinlich auch beim Grab eine Zeremonie abgehalten. Daweil gelangten die Öllampen in die Gräber, welche berufen waren, den Toten den Weg zum Jenseits zu beleuchten. Gemäss römischen Brauchs stattete man die Gräber mit 1-2 solcher Lampe aus, im Laufe der Ausgrabungen wurde auch ein Solches freigelegt, welches mit 15 versehen war - höchstwahrscheinlich warf man sie hinein, die meisten davon waren zersplittert gefunden (Objekt Nr. 105). Unter den Tonlampen gab es welche, die ihre Herkunft in Süditalien und Südpannonien hatten, andere wiederum wurden in einer nahen Werkstatt hergestellt. Dieses Grab war auch in anderer Hinsicht eine Besonderheit, statt des Vierecks bildete es eine Kreuzform. Selbstverständlich hat diese Form mit dem Christentum nichts zu tun, eher mit dem Umstand, dass unter einem Zweig von ihm sich ein Graben eines früheren Grabenrahmen verlief. Auf Grund der antropologischen Untersuchungen beinhaltete das Grab die Asche eines Erwachsenen und eines Neugeborenen, es ist also vorstellbar, dass sowohl die Mutter als auch das Neugeborene während oder unmittelbar nach der Niederkunft starben. ' \ 43