Bíró Szilvia et al.: A Vagongyár alatt - A vagongyár előtt. Római temető és középkori település a győri Árkád területén - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetői 2. (Győr, 2007)
Bíró Szilvia: Sírok és leletek. Római temető a Vagongyár területén
Die Grösse der Grabrahmen variierte zwischen 4-9 Metern, ihre Länge mass durchschnittlich 6-7 Meter. Die Gräben umgrenzten laut Annahme kleinere Gräbergärten, in der Mitte der viereckigen Gräben war jeweils ein Grab plaziert. In der Römerzeit war die Anlegung von Gräbergärten sehr verbreitet. Es gehörte eine bestimmte Fläche jeweils zum Grab, das von einer Steinmauer oder — in steinärmeren Gegenden — einem Graben umgeben war. Bedauerlicherweise konnte nur ein Einziges, von den in der Grabenrahmenmitte befindlichen Gräbern stichhaltig zugeordnet werden. Möglicherweise aus dem Grund, dass die Gräber und die sie umgebende Grabenrahmen in die damalige Gehschicht nicht gleichschichtig eingegraben wurden: die Gräben waren tiefer. Weil die Gräber wahrscheinlich durch kleinere Hügel markiert wurden, musste das Grab selbst nicht tief gegraben sein, so könnten sie der „Bautätigkeit” späterer Jahrhunderte zum Opfer gefallen sein. Von den Grabenrahmen sind nur sehr wenige erhalten geblieben, mancherorts wies nur ein kleiner Abschnitt auf deren Existenz hin. Ihre Datierung ist schwierig, aus den Gräben selbst konnten nur sehr wenige Keramikscherben geborgen werden, welche nach Aussetzung der Grabennutzung und deren Zuschüttung in die Erdschicht gelangten sind. Einige der unten vorzustellenden Gräber lagen aber oberhalb derjenigen Grabenrahmen, sind also späteren Datums als die Gräben. Folglich war zur Zeit der Aushebung der späteren Gräber der grössere Teil der Gräben schon zugeschüttet, funktionierten allenfalls nicht mehr als Grabenrahmen. Folgerichtig kann diese Grabenrahmen-Gräbergarten-Periode in die Mitte-zweite Hälfte des 1. Jhs. nach Ch. datiert werden, der Anfang der Bestattungen in diesem Gebiet fällt also fast mit der Gründung des Lagers Arrabona zusammen. Vorausgesetzte Wege Projiziert man die Grabenrahmen auf die Karte, ward es gut ersichtlich, dass dieselben sich — angesichts ihrer Orientierung — in zwei Gruppen aufteilen lassen. Die eine, die nördlichere ist NW-SO ausgerichtet, deren Eingänge weisen eine SO-, bzw. eine NWOrientierung auf. Die südlicheren Grabenrahmen hingegen sind eher N-S orientiert, mit Eingängen auf der südlicher Seite. Sinngemäss ist der Eingang der Gräbergärten nach der Zugangsrichtung angelegt, sprich Richtung Weg. In der Mitte der nördlichen Gruppe ist ein 8-9 Meter breiter Streifen zu sehen, in dem weder Grabenrahmen noch spätere Gräber aufzufinden sind. 39