Valló István szerk.: Győri Szemle 1. évfolyam 1930.
I. évfolyam. 4-6. szám. 1930. április-június - Horváth Konstantin: Szegedy Róza levelei Kisfaludy Sándorhoz a győri csata idejéből. (Első közlemény)
6. (Veszprém) Den 8-ten (Juli). 1 ) Freund Meiner Seele ! Ich lese und lese deine lieben, lieben Zeilen und : . . nicht zu lesen — unaussprächliche . . . Durchströmen meine Brust, stürmend . - . mein liebendes Herz und strebt dir entgegen, sehnsuchtsvoll starren meine Augen in die weite Ferne und füllen sich mit Tränen. Verlangend strecke ich die Arme aus und . . . Schatten. O, warum mussten wir uns entfernen, trennen — und Gott weiss, auf . . . lange Vom Wiedersehen träumst du, Geliebter! Ich befürchte, dass es noch weit, sehr weit entfernt ist und wag es kaum einen zagenden Blick auf meine Zukunft zu werfen, so ungewiss ist sie mir. An deine Liebe habe ich nie gezweifelt, und dies macht mein_ Glück; in der traurigen Entfernung von dir ist die Erinnerung meine einzige Freude und das Andenken an meinen Sándor gibt mir jederzeit Muth und Trost. Die Qualen der Abwesenheit kann nur den Gedanken, dass ich für dich leide, versüssen und das Bewustsein, dass du dem Vaterlande zu lieb mich verliessest, schafft mir oft Beruhigung, wenn ich nirgends welche finde. Acht Wochen sind's schon bald, dass du dem . . . der Ehre folgend von mir giengst, . . . nur nicht noch andere acht Wochen verg . . ., ehe ich dich wiedersehe, so will ich froh sein. Wundere dich nicht, dass ich so fleissig zähle, sonst zählt' ich wohl die Stunden, wenn du abwesend warst, nicht nur die Tage. Und nun sind's schon lange, . . . traurige Wochen, die ich fern von dir und jeder Lebensfreude durchbringe. Du denkst an mich, und liebe dich mit aller Macht meiner Seele. Wie könnte ich auch leben ohne dich zu sehen und an dich zu denken, da mir beides unvermeidliches Bedürfniss ist. Schreiben will ich sehr gern, so oft ich nur Gelegenheit habe ; bald sind ja auch die Posten wieder frei, nur laufen sie so unordentlich, dass ich ungern mit der Post schreibe. Lebe wohl und glücklich, ewig Geliebter ! Gott schütze und erhalte dich, er segne auch Ungarns verehrten Palatin und gebe bald Frieden dem Lande und mir. Abends. Gestern besah ich in Begleitung von . . . und Gyuri das Lager der Insurgenten. Lager ohne Todten konnte ich mir . . . nicht vorstellen. Die heiterste Fröhlichkeit herrschte da, die Leute waren gut bewirtschaftet und waren so Wohlgemuth, als gieng es zum Tanz. Mich machte die Vorst . . ., dass diese Menschen allen Ungen . . . keiten der Witterung, dem Sturm und Regen, der Hitze und Kälte ohne Schutz und Obdach ausgesetzt sind, sehr traurig. Sie sagten, dass sie Weszprim nie vergessen werden, so gut giengs 1 J Visszhang- Sándor július 4-i levelére. 38. 1.