Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)
Szőke Béla Miklós: Nagy Károly hadjárata az avarok ellen 791-ben
ARRABONA 2006. 44/1. TANULMÁNYOK CHARLEMAGNE'S CAMPAIGN AGAINST THE AVARS IN 791 Based on the comparison of the contemporary sources and their interpretations the author revisits a well-known series of events of the Avar-Frank wars at the end of the 8 th century, namely, Charlemagne's campaign against the Avars in 791. Besides revising a host of minute details, the author tackles the reason of why this campaign - which ended up in the region of Győr/Gönyú - in addition to being eventless and bloodless remained practically fruitless. He suggests that the change of the rulership within the Avar Kaganate - having been characterised by a shift of the autocrat leadership of the kagan to a dual leadership of the kagan and yugurrus - probably has been neglected so far, although even the first sources - the records of the peace treaties in 782 and 790 - speak about the envoys of the "Avar Princes": the kagan and the yugurrus. This dual leadership resulted in an ever widening division within the Avar society, a bloody "civil war" in 795 and finally the fall of the Avar Kaganate. This is the reason why Charlemagne's three divisions pushing forth along the Danube and a smaller scara forcing on from Italia under the command of his son: Pippin, found hardly any armed resistance. The defence fell on the Avar chief of the Western border: the tudun, who controlled the forts on the Western frontier, but apparently his military power was enough only for organising passive resistance. Béla Miklós Szőke FELDZUG KARLS DES GROßE GEGEN DIE AWAREN IM JAHRE 791 Der Verfasser analysiert ein Kapitel - den Feldzug unter Karl dem Großen gegen die Awaren im Jahre 791 - der bereits wohlbekannten Ereignisse des awarisch-fränkischen Kriege Ende des 8. Jahrhunderts erneut mittels Vergleich der zeitgenössischen Quellen und deren Interpretationen. Neben der Präzisierung der zahlreichen kleinen Details wird jene Frage untersucht, woran es liegen mag, dass der bis in die Gegend von Győr/Gönyű vordringende Feldzug tatsächlich ereignislos, blutfrei und vollkommen ergebnislos blieb. Der Verfasser ist der Ansicht, dass vielleicht bisher unangemessen wenig Aufmerksamkeit der unter der Führung des Khaganats erfolgten Machtumstrukturierung, der Doppelherrschaft des Khagan-Jugurrus, welche die Führung des alleinherrschenden Khagan ablöste, beigemessen worden ist, obwohl bereits in den ersten Meldungen, anlässlich der Friedensverhandlungen im Jahre 782, dann im Jahre 790 die Gesandten der „awarischen Fürsten", also des Khagans und des Jugurres teilnahmen. Die mit immer mehr Konflikten verbundene Doppelführung teilt die Gesellschaft des awarischen Khaganats immer stärker, endet 795 in einem blutigen „Bürgerkrieg", führt schließlich zum Zerfall des Khaganats. Dies kann die Erklärung dafür sein, dass zu der Zeit, als Karl der Große im Herbst 791 an der Spitze dreier Heerteile entlang der Donau, sein Sohn Pippin wiederum als Führer einer kleineren Scara von Italien aus die Awaren angriff, niemand da war, der sich ihnen im Kampf widersetzt hätte. Die Verteidigung blieb nun allein Aufgabe der awarischen Würdenträger, der auch die Grenzbefestigungen beaufsichtigenden Tuduns; deren Streitkraft war jedoch offensichtlich nur dafür ausreichend, einen passiven Widerstand zu organisieren. Béla Miklós Szőke 522