Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)

Lőrinczy Gábor–Straub Péter: Az avar kori padmalyos temetkezésről. Szempontok a kárpát-medencei padmalyos temetkezések értékeléséhez

ARRABONA 2006. 44 / 1 TANULMÁNYOK Von den Bestattungen der das Karpatenbecken in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts beherr­schenden beiden germanischen Völker wurden Nischengräber bis jetzt nur aus einem an der Theiß liegenden, gepidischen Gräberfeld (Szolnok-Zagyvapart) veröffentlicht. Während Nischengräber in den Gräberfeldern aus dem 10. bis 11. Jahrhundert — wenn auch in kleiner Zahl — vorkommen (Bende-Lőrinczy 1997, 225), werden solche in den zusammenfassenden Arbeiten über die Friedhöfe um die arpadenzeitlichen dörflichen Kirchen (Ritoók 1997; Ritoók 2004) nicht erwähnt. Die in der südlichen Gemarkung von Hajdúdorog, in der Kati-Flur, im Friedhof um die vom 12. bis 13. Jahrhun­dert datierbare Kirche freigelegten Nischengräber (Fodor 2005, 198-199) gelten ebenfalls als Aus­nahmen wie das einzige, in Ungarn an einer archäologischen Ausgrabung erschlossene kumanische Reitergrab von Csengéié (Horváth 2001). Unter den Friedhöfen aus dem 16. bis 17. Jahrhundert ist die Zahl der Begräbnisplätze, in denen Nischengräber vorkamen, verschwindend klein und diese Grä­berfelder werden von den Forschern mit fremden Ethnika in Verbindung gebracht (Gaál 1982; Gaál 2002; Wicker 2003; Wicker 2005; Honti et. AI. 2004). Aufgrund der Obigen, ferner des diesmal zusammengestellten Katalogs der Nischengräber ist es festzustellen, dass die Anwendung der Nischengräber, die mit Hilfe von archäologischen Methoden nachzuweisen ist, von den Kelten bis zum Spätmittelalter im Karpatenbecken wellenartig auftaucht. Aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Angaben kann die kontinuierliche Anwendung dieser Grabform weder in den einzelnen Epochen noch zwischen den einzelnen archäologischen Epochen bewiesen werden und sie kann auch mit den, in den Friedhöfen des 18. bzw. 19. Jahrhunderts um die Kirchen freigelegten Nischengräbern nicht in Beziehung gebracht werden. Der sog. Sarovce-Typ, der von Danica Stassíková-Stukovská als eine Variante der Nischengräber gedeutet wird und der auch in dem Karpatenbecken hauptsächlich für die germanischen Bestattun­gen im 5. Jahrhundert kennzeichnend ist, zeigt unserer Meinung nach höchstens eine entfernte for­male Verwandtschaft mit den Nischengräbern, bzw. mit den sich an diese Form enger knüpfenden Stollengräbern. (Bei dem Sarovce-Typ wurde die Längswand der Grabgrube höher als die Grabsohle, in der Höhe des Schädels ausgehöhlt und die Gefäßbeigaben wurden in dieser engen Höhlung plat­ziert (Stassíková-Stukovská 1996, Abb. 1). Den römischen Vorläufer dieser Grabform beschrieb man in Westeuropa schon lange (Haberey 1934, 278; Pirling 1974, 16), aber auch in Innerasien sind meh­rere Beispiele bereits aus der Vorhunnenzeit bekannt (Botalov 2003, ris. 6, 3-4, 20-21). Am Ende der vorliegenden Studie werden die sich auf die mit den Nischengräbern am ehesten in Verbindung stehenden Stollengräber beziehenden neuen Ergebnisse kurz behandelt. Abschließend wird der Katalog der Nischengräber von der Spätrömerzeit bis zum ausgehenden Mittelalter, nach den einzelnen Epochen gruppiert, unserer Arbeit hinzugefügt. Von diesen Gräbern werden zahlreiche zum ersten Mal veröffentlicht (Abb. 1-5). Übersetzt von Katalin H. Simon 1 314

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