Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)

Istvánovits Eszter–Kulcsár Valéria: Szarmata nemzetségjelek a Kárpát-medencében

ARRABONA 2006. 44/1. TANULMÁNYOK SARMATIAN CLAN SIGNS IN THE CARPATHIAN BASIN The tamga is a rarely occurring feature among the Sarmatians of the Carpathian Basin. They appear in quite small numbers scattered in a wide area until the end of the 3

rd century. They usually appear on mirrors and spindle-whorls typically belonging to women. The only object with tamga demonstrably belonging to a man is the golden plate find of Dunaharaszti. Also this is the only find from the Carpathian Basin which can be connected with a determinable period and clan: this is the sign of King Farzoios from the 1

st century, who had golden coins minted with the same sign in Olbia. It is debated whether he was the king of the Aorsians or the Alans. There are two possible explanations of the appearance of the tamga of Farzoios in the Carpathian Basin: 1.) it can be a proof of the fact that the incoming Iazygians belonged to the Alan or the Aorsian tribal alliance. 2.) It may indicate a very early Alan immigration. Since the Greek and Latin authors repeatedly referred to the Alan presence in the Carpathian Basin, while they never mention the Aorsian, this tamga may provide indirect evidence to the yet unsettled question of the tribal identity of Farzoios. Based on the golden plate of Dunaharaszti he must have been Alan. Eszter Istvánovits - Valéria Kulcsár NATIONALE ZEICHEN DER SARMATEN IM KARPATENBECKEN Eine bei den Sarmaten des Karpatbeckens selten auftretende Erscheinung sind die Tamga. Zwar in recht kleinem Ausmaß, aber gut erfassbar, kommen sie verstreut auf großem Gebiet bis einschließlich des III. Jahrhunderts vor. Vor allem kennt man sie als Darstellung der für die Frauen typischen Spiegel und Spindel-Knöpfe. Der einzige, nachweislich im Besitz eines Mannes zu findende Tamga-Gegenstand ist das in Dunaharaszti entdeckte Stück. Dies ist zugleich unser einziger Fund aus dem Karpatenbecken, den wir einer konkreten Epoche und einem konkreten Volksstamm zuordnen können: es handelt sich um das Zeichen von König Farzoios aus dem I. Jahrhundert, der in Olbien Goldmünzen mit dem gleichen Zeichen prägen ließ. Es gibt Debatten darüber, ob er Herrscher der Aorsen oder der Alanen war. Für das Vorkommen der Tamga des Farzoios' im Karpatenbecken sind zwei Erklärungen denkbar: 1. es beweist die Zugehörigkeit der einwandernden Jazygen zum Stammesverband der Alanen oder Aorsen. 2. es ist ein Hinweis auf irgendwelche Alanen, noch dazu sehr frühzeitige. Da die Auktorén im Karpatenbecken mehrfach die Alanan erwähnen, der Name der Aorsen jedoch nie auftritt, kann dies ein indirekter Beweis auf die bis heute ungeklärte Frage sein, welchem Stamm Farzoios angehörte. Aufgrund der Dunaharaszti-er Goldschale konnte er nur ein Alane gewesen sein. / Eszter Istvánovits- Valéria Kulcsár I 186