Arrabona - Múzeumi közlemények 39/1-2. (Győr, 2001)

Tanulmányok - Tóth Imre: A nyugat-magyarországi kérdés alakulása az 1920-as években

ARRABONA39.2001. TANULMÁNYOK Imre Tóth: Entstehung der Westungarnfrage in den 1920-er Jahren Die Friedensverträge nach dem 1.Weltkrieg brachten sowohl für Österreich als auch für Ungarn empfindliche Verluste, auch unter den einstigen Mitländern wurde Zwietracht gesät. Ungarn ver­dammte für den Verlust seiner Integrität den Frieden von Saint-Germain und Trianon, die Wiederang­liederung des zwangsabgetretenen westlichen Landesteils blieb Teil der ungarischen Irredenta, auch wenn man sich nicht mit den revisiblen Zielen bezüglich der weiteren abgetrennten Gebiete messen konnte. Österreich erlebte die Ereignisse in der Zeit zwischen 1919 undl921 als Fiasko, vor allem wegen dem Mißerfolg bei der Volksabstimmung in und um Sopron. Politiker und Bewohner beider Länder formulierten mit Recht ihre nationalen, kulturellen und territorialen Ansprüche, gaben vermeintlich oder wirklich erfahrenem Unrecht Ausdruck. Die Zwiespältigkeit der Lage wurde noch dadurch verschärft, daß trotz aller Spannungen und Emotionen Österreich im Zeitraum zwischen den Weltkrie­gen bedeutendster Wirtschaftspartner Ungarns war, und unter den Beziehungen Ungarns zu seinen Nachbarländern die zu Österreich sich am besten gestalteten. Während von Bewohnerschaft, Vor­standschaft und Presse der unmittelbar betroffenen Territorien die Diskussion ständig wach gehalten wurde, behandelte man in höheren Kreisen der berührten Länder die Frage in Abhängigkeit von diplomatischen und wirtschaftlichen Kontakten. Man bemühte sich in der Mehrheit um Lockerung der Spannungen. Sowohl die österreichische als auch die ungarische Politik beschäftigte sich zeitweise und mit jeweils anderer Betonung mit der Frage der Grenze, wobei das Verhalten der Politiker auch oftmals starke innenpolitische Zwischen töne wiedergab. Zum Ende der Periode bekamen die zwanziger Jahre begleitende pangermanische Auswirkungen immer größere Betonung. Sie wurden mit der militärischenund diplomatischen Erstarkung Deutschlands nach der Weimarer Republik stets bedrückender. 406

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