Arrabona - Múzeumi közlemények 35/1-2. (Győr, 1997)

Tanulmányok - Tóth László: Die Beziehung von János Xántus zu Győr (Raab)

daß es sich dabei um das Original handelt, aber die genaue Erkundung des Fundortes bedarf noch einer gründlichen Nachforschung. Es ist ferner noch zu klären, wie der Stutzen in den Besitz von Xántus kam. Die Forschungsergebnisse dürften eine Auskunft darüber vermitteln, was János Xántus mit dem legendären Held von Karl May verband und ob der Henry-Stutzen als Prototyp der Waffe zu betrachten ist. Tóth László Die Beziehung von János Xántus zu Győr (Raab) Der Vater Ignác Xántus hat seinen Sohn János in das berühmte Benediktiner­Gymnasium zu Győr (Raab) einschreiben lassen. Der große Weltreisende absolvierte die erste Klasse des Gymnasiums in Győr. Während seiner Emigration in Amerika zog der Rest der Xántus Familie (Mutter Terézia Wunderlich-Xántus, Bruder Gyula und Schwester Amália) aus Csokonya nach Győr, weil die Schwester von Frau Xántus (Kovács Ferencné, geborene Franziska Wunderlich) verstarb und ihr Haus in Győr sowie ihr ganzes Vermögen ihr vererbt hatte. Das Haus mit sehr guter Bausubstanz steht auch heute noch in Győr, Ferenc-Rakoczi-Straße 19. János Xántus hat seine Briefe aus Amerika an diese Adresse geschickt. Die Briefe wurden 1858 von István Prépost mit dem Titel "Briefe aus Nordamerika" herausgegeben. Xántus besuchte zuerst am 18. November 1861 die Heimat und weilte bei seiner Familie in Győr. Er wurde als großer Patriot gefeiert, und hat bei seinen Vorlesungen die Vorteile des bürgerlichen Lebens in Amerika geschildert, er setzte sich leidenschaft­lich für die Anwendung seiner ökonomischen Erfahrungen in Ungarn ein. Am 22. Juni 1862 reiste er in die Staaten zurück. Über seine Reisen berichtete er dem Győrer Amtsblatt, wo seine Erlebnisse in mehreren Folgen veröffentlicht wurden. Während seines Mexiko-Aufenthaltes in Manzanillo erkrankte er schwer. Die Krank­heit und seine Mißerfolge zwangen ihn wieder zur Heimkehr. Am 1 6. Juli 1 864 ist er erneut zu Hause in Győr - krank und abgeschwächt. Nach seiner Genesung hat er in Fiume (heute Triest) im Auftrag der Raaber Dampfschiffahrtsgesellschaft Schlepps­chiffe eingekauft. Er bereiste dann Gebiete der Türkei in Kleinasien. Heimgekehrt schrieb er eine Reihe von Artikeln "Für die ungarische Dampfschiffahrt". Er setzte sich hart und kritisch mit den ungarischen Verhältnissen auseinander. Das Komitat Győr bot ihm einen Abgeordnetenposten im Parlament an, er lehnte ihn aber ab. Im Herbst 1865 zog er aus Győr nach Pest, wo er die Leitung des Zoos übernahm. Auch als Leiter der etnographischen Sammlung des Nationalmuseums besuchte er oft seine geliebte Mutter und seinen Bruder Gyula in Győr, wo er sich ins Xantus-Haus zurückzog, um sich von der immer schwereren nervlichen Erschöpfung zu erholen. Nach dem Begräbnis seiner Mutter (1877) kam er immer seltener nach Győr, auch sein Bruder pflegte ihn bis zu seinem Tode 1894 meistens in Pest. Zum Gedächtnis an das wissenschaftliche Lebenswerk des großen weltreisenden Etnographen wurde 1951 in Győr ein bedeutendes Museum benannt. ARRABONA 35/1-2.

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