Arrabona - Múzeumi közlemények 31-33. (Győr, 1994)

S. Lackovits Emőke: A „szentsarok” a Fertő-menti magyar parasztszobában

Der kultische Platz war der Schauplatz des alltäglichen religiösen Lebens der Familie und des Einzelnen. Die hier untergebrachten Darstellungen haben die religiöse Andacht wachgehalten und gepflegt, sowie sie dienten zur religiösen Erziehung, ferner erfüllten sie auch eine magische präventive Funktion und nicht zuletzt ergötzten sie einen. Hinsichtlich der Art ihrer Plazierung wollte man verwirklichen, was in der Kirche gesehen wurde. Im kultischen Raum kann man den Veränderungen des Kultes der Heiligen im kulti­schen Raum, sowie auch der an die Zeit gebundenen Darstellungstypen auf der Spur fol­gen. Es sind aber nach Familien, gesellschaftlichen Gruppen und Schichten weitere Ab­weichungen nachzuweisen. Im geprüften Raum waren unter den Darstellungen im kultischen Raum die folgenden, die am öftesten vorgekommen sind: Maria von Zell, die bemalten geschnitzten Holzstatuen der Madonna von Svata-Hora, aus Gips angefertigtes vergoldenes unter eine Glasglocke gestelltes Golgotha, die Statuen des Sankt Anton von Padua, sowie das Herz von Jesu und das Herz von Maria, die Heüige Familie, Schutzengel, Heilige Anna, Heüige Georg, Heilige Margarete und die umfangreichen Heiligenbilder der Heiligen Elisabeth. Das zu Beginn des 18 Jahrhunderts aufblühende Glaubensleben wurde in der antireli­giösen Atmosphäre der 1950-60-er stark zurückgedränt. Infolge der Umordnung der Woh­nungen der Einbringung neuer Möbel und des Baus von neuen Häusern, und der Verbreitung der religiösen Gleichgültigkeit verloren die kultischen Räume ihre Funktio­nen. Der Darstellungsplatz der Heiligendarstellungen wurden immer öfter durch Famili­enbilder besetzt. Emőke S. Lackovits

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