Arrabona - Múzeumi közlemények 26-30. (Győr, 1991)

Németnyelvű összefoglalások

DIE GRAPHISCHE TÄTIGKEIT VON MIKLÓS BORSOS VOM ANFANG SEINER LAUFBAHN BIS HEUTE Der Bildhauerkünstler Miklós Borsos ist ein vielseitiger Schaffender. In den verschiedenen Etappen seines Lebens hat er sich beinahe auf gleichem Niveau mit Malerei, Bilhauerei, Münzenfertigung und Graphik beschäftigt. Seine schriftstellerische und publizistische Tätigkeit an Memoiren ist auch be­deutend. Die Umstände und die Aufgaben haben ihn mal zu der Priorität die­ser, mal zu der Priorität jener Kunstart gezwungen. Die Zeichnungen und die Kupferradierungen haben aber als tägliches Brot zu seiner Lebensführung gehört. Von seiner Kindheit an hat er mit viel Lust Risse und Zeichnungen ge­macht. Seine Themen hat er aus seiner unmittelbaren Umgebung genommen. Seine Ansprüche, Zielbewusstheit und die Frische der „eigenartigen" Kunstart hat er durchgehends bewahrt. Er hat einen egientümlichen Stil herausgestaltet, in dem die Rohrfeder und die Tusche die Hauptrollen spielten. Anfangs haben die Linien dominiert, später hat er allmählich auch den mit Lavierungen ge­formten, reduzierten Tönungen Raum gegeben. Die erste Periode seiner Zeichnungen fasst das Erlebnismaterial seiner Rei­sen im mediterranen Raum in sich. Während seiner Wander jähre hat er Städte, Landschaften, stilvolle Figuren, lebende Genrebilder mit sicherer Hand verewigt. Dramatischere, schwierigere Tonart schlägt er in den dreissiger Jahren mit seinen pastosen Pinselzeichnungen an. Der Wechsel hängt damit zusammen, dass er mit der Malerei aufgehört und mit der Fertigung von Kupferreliefen und Skulpturen angefangen hat. Die gewohnten Zeichnungen eines Bildhauers können wir auch damals nicht in seiner Ernte finden. Seine schöpferischen Methoden haben die Notwendigkeit solcher Zeichnungen ausgeschlossen. Die Wechselfälle und Tragödien des Krieges haben ebenfalls in seinen Zeichnungen tiefe Spuren zurückgelassen. In seinen immer nervöser werdenden Federstrichen werden traurige Szenen, erschütternde Symbole festgesetzt. Seine ununterbrochene Durst nach Harmonie gelang es ihm — nach dem Krieg — am Balaton, in Tihany zu stillen. Er hat eine arkadische Ruhe in der noch beinahe ungestörten Landschaft gefunden, wo er den stillen Alltag der ihre archaische Lebensart bewahrenden Urbevölkerung betrachten konnte. Seine Zeichnungsabdrücke bewahren Tausende von Illustrationen, individuelle Gra­phiken, populäre Kupferradierungen. Inzwischen wird er durch das rasende, neue Lebenstempo in die Einsamkeit des Gartens gezwungen, wo die Bäume, Blumen, Statuen und Pfade mit Wänden umgeben sind. Auch hier hat er an ergreifbaren Themen keine Mangel gelitten: hinreis­sende Berichte ersattet er der Welt seinem prunkvollen Garten. Neben sei­nen immer weniger werdenden Freunden sind die Vögel, die Pflanzen und die Stille seiner kleinen Werkstatt, wo seine Statuen gefertigt wurden, seine Ge­fährten geworden. Dabei sind immer häufiger die Bibel, die Gestalten und Szenen des Neuen Testaments zum Thema gewählt worden. Die Synthese des zeichnerischen Lebenswerkes wird gemacht, Memoiren finden ihren endgülti­gen Platz. Symbole erwecken neue Assoziationen. Das Publikum der Ausstel­lungen wundert sich und sinnt nach. Der Künstler geht aber mit kaum nachlassendem Elan schaffend „gegen das ersehnte Licht" vorwärts. Hinter ihm häufen sich die schwer abshätz­bare Ernte, der bedeutende Anteil des Lebenswerkes, die Graphiken auf feinen Papieren auf. Nándor Salamon 248

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