Arrabona - Múzeumi közlemények 26-30. (Győr, 1991)

Németnyelvű összefoglalások

liehen Umgestaltung. Der bürgerlich-liberale Geist der Stadt hatte zur gleichen Zeit sowohl nationalen als auch westliche Werte tragenden bürgerlich-demok­ratischen Charakter. Die inspirierende Rolle der gesellschaftlichen und poli­tischen Umstände wäre aber zu wenig gewesen, wenn es keine Gemeinschaft von Historikern gegeben hätte, die eine geistige Werkstatt zu einem Zeitschrift verkörpert hat. Die durch die Zeiten von 1848—49 dezimierte Generation von Wissenschaftlern hat infolge der Erwachung des nationalen Geistes wieder ihr Werk angefangen. Unter ihnen waren solche hervorragende Persönlichkeiten der katholischen Geschichtsschreibung wie Flóris Romer, Bonifác Maár, Mór Czinár, János Holdházi und Ferenc Ebenhöck oder unter den Weltlichen Ká­roly Ráth, Gusztáv Kautz, Károly Beöthy und Lajos Kálóczy. Die in Győr lebende Historikergeneinschaft hatte so eine integrierende Auswirkung, dass in der Stadt die Gesellschaft der Liebhaber der Geschichte in Transdanubien ge­gründet wurde, die in diesem Raum lebenden „Antiquitätenforscher (Iván Paur, Imre Nagy, Dezső Véghelyi, Zsigmond Beöthy) in eine Gemeinschaft geschmie­det hat. Damit zusammen war es schon dazu geeignet, zum Erscheinen eines Zeitschriftes mit periodischem Charakter sicheren geistigen Hintergrund zu ge­ben. Das Redekteurpaar hat eine unglaublich grosse Arbeit um die Ausgabe verrichtet, da sie die Manuscripte die Druckereiarbeiten, sogar noch den Ver­trieb überwiegend durch Korrespondenz organisiert haben. Im Antiquitäten­kabinett von Romer, im Ordenshaus der Benediktiner und im Archiv von Ráth wurden die Abonnenten gesammelt. Schon beim Erscheinen wurden 400 Abon­nenten registriert, später haben noch 50 Interessenten auf den Nachdruck der ersten Nummer gewartet. Ihren redaktionellen Prinzipien sind aufgrund der Schriften in 16 Heften der 4 Bänder genau auf der Spur zu folgen. Römers haben mit der romantischen Geschichtsauffassung gebrochen, sie haben in derVerwendung von historischen Angaben und Quellen ein strenges Mass aufgestellt. Den historischen Horizont haben sie erweitert, die Geschichte der Nation haben sie nicht mit den Taten der Herrscher identifiziert, durch sie wurden die Schriften in den Themenkreisen des Volkslebens, der Gewerbe­geschichte der Zünfte, der Wirtschaft, des Handels und der Volkstraditionen gefördert. Die Győrer Historischen und Archäologischen Hefte haben vielleicht ihr grösstes Ergebnis von historiographischem Wert auf dem Gebiet der Bekannt­machung von Quellenwerken erreicht. Sie haben das in Archiven von adeligen Familien und in kirchlichen Sammlungen gefundene Material der Diplomatik (Urkundenlehre) vor die Öffentlichkeit gebracht, womit sie in der Auflösung von „wessen Flecken" (Mangeln) der Bearbeitung der Geschichte der Nation und in der Nuancierung einiger Epochen und Ereignisse grossen Dienst er­wiesen haben. Neben der Bekanntmachung von Quellenwerken spielte die Förderung der Quellenbearbetungen und Fachstudien eine besondere Rolle. Ihr Niveau zeigt grosse Differenzen, an den Leistungen sind die Wegsuche und Experimentie­rungslust der Schule der positivistischen Geschichtsschreibung zu spüren. Aus inhaltlicher und formeller Hinsicht sind aber auch so ausgezeichnete Werke entstanden. Über Romer hat sein Schüler Albert Nyári festgestellt: „er war derjenige, der die Freunde der ungarischen Antiquitätenforschung miteinander verbun­den hat." Er hat der Mitteilungsart von literarischen Ansprüchen besondere Betonung gegeben. Seine Schriftstellerkollegen hat er dazu angespornt, sich 245

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