Arrabona - Múzeumi közlemények 22-23. (Győr, 1986)
Askercz É.: Das Storno – Atelier
chem gotischen Stil von ihm restauriert. Im Zeichen der Stileinheit der Kirche hat er die Barockbebauungen und — Einrichtungen weggebracht, und es wird von ihm eine neue, gotische Einrichtung geplant. Nach dieser Arbeit von den 60-er Jahren an bekam er Aufträge in Pannonhalma, Garamszentbenedek, Besztercebánya, Körmöcbánya, aber auch in den anderen Gebieten des Landes kontinuierlich. Diese Arbeiten bedeuteten neben den dem Zeitgeist entsprechenden Wiederherstellungen, neben der Restaurierung des Gebäudes die Ausmalung, die Projekte und die Ausfuhrung der Einrichtung — in romanischem oder gotischen Stil. Vom Ende der 70-er Jahren an arbeiteten auch seine Söhne mit ihm, Ferenc, der in Wien die historische Malerei, in Nürnberg Objektenplanung, und Kálmán, der gelichfalls is Wien die Architektur gelernt haben. Die Anzahl und der Massstab der Aufträge haben sie dazu geführt, ein Atelier anzulegen. Das Kunst Atelier — Storno, ersichtlich aus den sich in der Sammlung befindlichen Dokumenten, wäre nach dem Muster der westlichen Handwerkwerkstätten aufgebaut worden. Ihre Reklamheftenentwürfe, nach deren Muster hätten die Tätigkeit der Familie bis dahin niedergeschreiben. Dementsprechend übernehmen sie die Restaurierung, Planung, Einrichtung von kirchlichen und profanen Gebäuden — in welchem auch immer Stil und Material. Dir Wunsch war aber mehr, als diese Werkstatt zu zeigen, sie wollten ihre Auftraggäber in gemessener Umgebung, in einem Kunstatelier von eigener Projektierung und Ausführung empfangen. Während einer verhältnissmässig kurzen Zeit haben sie das Atelier in ihrem Haus in der Bécsi-Strasse auch aufgebaut. Der Innenraum des Ateliers wurde im Renaissancestil ausgestaltet, und zwar in dem damals gerade modischen deutschen Renaissancestil. Der von grossem Massstab, mit einer Galerie erweiterte Raum wurde mit einer imposanten, bemahlten Kassettendecke herausgebildet, an den Wänden wurden verschiedene profane und kirchliche Kompositionen, dei allegorischen Figuren der Malerei und der Zeich enkunst angehängt. Das Frontal der Galerie wurde von aus Gloggnitz und Körmöcbánya hergebrachten Vorsätzen des Altars bzw. der Bänke zusammengebaut. Die riesige Komposition des Deckengemäldes hat Ferenc Storno junior nach den Plänen von Ferenc Storno senior und junior gemahlt. Die Ewigkeit, die Zeit sind die Themen von den Bildern. An dem mittleren Bild sind die allegorischen Figuren der Zeit und der Ewigkeit zu sehen, die das bekränzende Friese stellen die vier Lebensalter der Welt (das goldene Zeitalter, das Heroen Zeitalter, das Zeitalter der Künste, das eiserne Zeitalter) nach einem Gedicht von Schiller, dann die vier Typen der Menschen, die vier Elemente dar. Das Atelier war neben den nötigen Einrichtungen mit den Stücken der Kunstsammlung der Familie — mit solcherlei als Mustergarnitur brauchbaren Gegenständen — eingerichtet. Dazu dienten die unter der Galerie gelegten Entwürfe, auch ihre Bibliothek. Die Galerie, der Platz ihrer archäologischen und Waffensammlung hätte gleichfalls eine Kassettendecke bekommen, die Bilder der Kassetten — Musen, Genien, Masken — hätten ihre vielseitige Begabungen in ihrer Mannigfaltigkeit bewiesen. Es ist nicht fertig geworden. Das in Ungarn.aus diesem Zeitalter verbliebene Atelier ist eine charakteristische Storno-Komposition — und ein kennzeichnendes Werk des Historizmus. Die von verschiedenen Orten stammenden Originalstücke und die eigenen Werke sind so zusammengebaut, damit sie in ihrer Endform den Geist der Renaissance widerspiegeln, in deren Rahmen sich an die deutsche Renaissance anknüpfend — das aus der Sprache, aus der Kultur und Beziehungen der Familie folgte. Das Atelier ist 1888 fertig geworden, aber das reklamheft nicht mehr. Das Kunst Atelier Storno ist im Kreis der Auftraggäber nicht bekanntgeworden. Der zu diesem Zeitalter herrschende Pluralismus an dem Stil begünstigte die hauptsächlich in den mittelalterlichen Stilen wirkenden Stornos nicht. Dir Unternehmen war nicht genügend kapitalstark, die grösseren Aufträge haben Unternehmer anderen Typs erhalten. Die Augen von Ferenc Storno senior sind schleshter geworden, der Sohn Kálmán wurde krank, so konnte das Atelier seine geplante Funktion nincht erfüllen. Es wurde zum Maleratelier von Ferenc Storno junior, mit dessem Tod es dann völlig verwaist wurde. Die nachfolgenden Generationen haben es zumeist als ein Lagerhaus benutzt ... Im verderblichen Zustand, aber unberührt staht das Atelier, das einzige erhaltengebliebene Atelier des Historismus in Ungarn. Éva Askercz 97