Arrabona - Múzeumi közlemények 21. (Győr, 1979)

Gömöri J.: Meldung über die Forschungen der Fundorte des west-ungarischen Eisenerzgebietes im Komitate Győr-Sopron – II.

gespaltene Eisenluppen gefunden, auch die Stücke aus Sopron können wir wahr­scheinlich zu dieser Zeit datieren. Die Eisenluppen aus Pannonién unterscheiden sich mit ihren grösseren Gewicht von jenen aus der übrigen Europa. Ihre Fundorte liegen in wichtigen spätrömischen Festungen, oder in deren Nähe (Abb. 2.). Es warf sich die Frage auf, ob die panno­nischen Eisenluppen einheimische Produkte, oder aber importierte Stücke waren. Die Lösung dieser Frage wollten wir mit der archäologischen Untersuchung des bei Sopron (ödenburg) liegenden angeblichen Fundortes der Eisenluppen, der Eisen­schlacken-Fundort von Kányaszurdok (Eiergraben), begünstigen (Abb. 5—6.). Neben den Schlackenhaufen (Abb. 7.) kamen die Überreste dreier Eisenschmelz­öfen : hervor. In dem Eisengebiet von Westungarn und Burgenland bisher unbekannter Typ des Schmelzofens, die Exemplare des aus Stein gebauten Rennofens wurden hier freigelegt. Die Öfen (Abb. 9—13.) wurden mit künstlichen Wind gefahren, (Abb. 8. und 14.), vor ihnen lagen Schlackengruben. Die Ofen sind so zu rekonstruieren, wie die bekannten Exemplare der Eisenschmelzöfen aus Noricum (Feisterwiese und Lölling). Solche Öfen sind von den römischen Zeitalter bis zu dem Ende des Mittel­alters in Gebrauch gewesen. m (Abb. 15.). Der Fundort liegt bei einem seichten Bächlein. An dem anderen Ufer des Baches sind Überreste von römischen Ziegelbrennöfen zu sehen. Das, neben den Eisen­schmelzöfen, in den Schlackenhaufen gefundene keramische Material ist sekundär, aus der Umgebung der früheren römischen Ziegelbrennereien hierhergeraten. Es be­sitzt ebenso keinen datierenden Wert, wie die noch früheren, aus dem Hallstatt-Zeit­alter stammenden Gefässbruchstücke, welche unter den Schlackenhaufen gefunden worden sind (Abb. 16.). Auf Grund der typischen Brustwänder können wir die Eisenschmelzöfen von Ká­nyaszurdok in dem frühen Mittelalter datieren. Diese Brustwänder — grau gebrannte, innen schlackige Tonplatten mit 35—40 Zentimeter Durchmesser, die die Tondüsen einschliessen — unterscheiden sich wesentlich von den kleineren und dickeren Dü­senziegel aus der Römerzeit. Die römische Scherben aus den Schlackenhaufen sind sehr abgenützt und nur post quem datieren den Zeitalter des hiesigen Eisenschmel­zens. Der Beckendurchmesser der Schmelzöfen beträgt durchschnittlich 45 Zentimeter. Die grössten Durchmesser der pannonischen gespaltenen Eisenluppen liegen auch zwischen 40—45 Zentimeter. So könnten grundsätzlich in den entdeckten Öfen von Kányaszurdok auch Eisenluppen mit 40—45 Zentimeter Durchmesser hergestellt wor­den, falls auch genügend starke Gebläse zur Verfügung standen. In der Ausgrabung jedoch wies keine weitere Spur darauf, dass die angeblich hier gefundenen gespaltenen Eisenluppen auch hier hergestellt worden sind. Weitere Un­tersuchungen sollen entscheiden, ob die halbfertigen, oder teils abfälligen unschmied­baren Eisenluppen zum Teil in Pannonién hergestellt worden sind. Auch an Hand von den bisherigen Untersuchungen ist schon wahrscheinlich, dass die gespaltenen Eisenluppen — im Gegensatz zu der Meinung von Z. Hegedűs 1 — früheren sind, als das späte Mittelalter (XIV — XV. Jh.). Darauf weisen in erster Linie die Funden von K. Sági aus Keszthely aus dem V. Jh. hin. Der Fundort von Kányaszurdok stammt aber — im Gegensatz zu den früheren Meinungen — nicht aus dem Hallstatt- oder La Tène-Zeitalter 2 , oder aus dem späten Mittelalter ', sondern aus der später noch genauer zu bestimmenden Periode des frühen Mittelalters. Darauf weist kein kera­misches Fundmaterial hin, nur auf Grund von der Form der Brustwänder m nehmen wir an; weil solche Brustwänder sind in Tarjánpuszta bei Pannonhalma aus dem VIII — X. Jh., in Nemeskér aus dem IX — X. Jh., in Tömörd aus dem X — XI. Jh. zum Vorschein gekommen. János Gömöri 88

Next

/
Thumbnails
Contents