Arrabona - Múzeumi közlemények 21. (Győr, 1979)
Honvári J.: Die sozialpolitische Tätigkeit der Stadt Győr. Die Entwicklung der organisatorischen Rahmen der städtischen Elendlinderung (1929–1931)
Die Stadt Győr — ähnlich wie die übrigen ungarischen Städte — war überhaupt nicht auf die Unterstützung der, in Folge der Wirtschaftskrise massenhaft auftretenden Arbeitslosigkeit gerüstet. Gleichzeitig erkannte der Vorstand der Stadt, dass die Krise hat die gesellschaftlichen Spannungen in extremen Masse erhöht, was zu mildern war in Interesse der Verhinderung der Konflikte. Der Gedanke der Arbeitslosenunterstützung wurde weggeworfen mit dem Argument, dass es nur die Anzahl der „Müssiggänger" erhöhen würde. Die Arbeitslosen mussten für den kleinsten Spenden hart erarbeiten. Die grundlegende Sorge war, dass in dem Haushaltsplan der Stadt für diesen Ziel keine Deckung zur Verfügung stand. Städte und Regierung streiteten ununterbrochen, weren Aufgabe die Unterstützung der Arbeitslosen sein sollte. Jede wollte diese unangenehme Pflicht auf die andere schieben. Die Deckung der ersten Aktionen im Winter 1928/29 wurde von gesellschaftlichen Spenden hervorgerufen. Aber die gratis Brot-, gratis Suppe-, gratis Kohl-Aktionen bedeuteten nur Tropfen auf dem heissen Stein. Den mehreren hunderttausend Pengő representierende öffentliche Arbeit-Plan des Bürgermeisters konnte — mangels Deckung — nicht anlassen worden. Die „menschenfreundlichen" wohlhabenden Bürger der Stadt begannen bald unter den verschiedensten Vorwänden vor ihrer unangenehmen Pflicht zu flüchten. Die soziale Spendeaktion war ein Misserfolg. Der Vorstand der Stadt entschloss sich zu einem „radikalen" Schritt: entschied sich einen Notsteuer zu eintreiben, worauf der I. Gesetzartikel aus 1922 die Möglichkeit gab. Der Entwurf wurde fertiggestellt, was eine grosse Empörung aus den Betroffenen hervorrief. Bei der offiziellen Debatte des Entwurfs war der Widerstand so stark, dass die Debatte musste verschoben werden. Die Stadt entsand eine Kommission um die Deckung der Notlinderung zu studieren und damit hat die Entscheidung auf die lange Bank geschoben. Die Kommission wurde bald überflüssig, weil die ministeriale Anordnung von 24. Oktober 1930. regulierte den Notsteuer in dem ganzen Lande. Die Sorge aber löste sich damit keineswegs, weil die so einfliessenden Summen haben nur ein Bruchteil die, auf Grund der lokalen Plan bemassbaren Einkommen ausgemacht. Es blieb endlich nur die — einmal schon gescheiterte — Spendeaktion für die fehlenden Summen übrig. Der Minister erhob den Notsteuersatz mit einigen Prozente. Die Spendeaktion blieb wieder ohne Erfolg, die Notlinderung — was wegen der Schlechterung der wirtschaftlichen Situation nicht einzustellen war — wurde ohne Deckung fortgeführt. Nicht nur die freiwilligen Gaben waren nicht eingeflossen, der staatliche Notsteuer wies auch erheblichen Rückstand auf! Die Notaktion, der organisatorische Rahmen der Unterstützung unverschuldet arbeitslos gewordener Menschen entwickelte sich bis 1931 aus. Ihre Deckung war der, auf Grund der jährlich erschienenden ministerialen Anordnungen festgestellte Notsteuer. Diese Notaktionen wurden in Győr jährlich wiederholt, was endlich nur das Ergebnis hatte, die Arbeitslosen von den Hungertod zu retten. János Honvári FÜGGELÉK 1935. március 26. Győr összeállítás Győr város ínségeseinek helyzetéről 1. A város neve: Győr 2. Mennyi a város lakosainak száma? 52 190 3. Kb. mennyi az ínségbe jutott lakosok száma 2000—2300 4. Az ínségesek kb. hány %-a mezőgazdasági 10% munkás? Az ínségesek kb. hány %-a ipari munkás? 90% 5. Tart-e fenn a hatóság háziipari foglalkozta- Nem tót? 6. Ha igen, találnak-e abban a mezőgazdasági munkások is foglalkozást? 268