Arrabona - Múzeumi közlemények 17. (Győr, 1975)
Kozák K.: Skulpturen mit unheilabwendenden Symbolen in useren mittelaterlichen Kirchen (XI–XIV. Jh.)
3. Die Schutz-, und unheilabwendenden Sinnbilder auf dem Bauwerk der Tore unserer romanischen Kirchen In diesem Kapitel wird eigentlich nur die Haupt-Portale der Kirche in Ják besprochen. Im Bogenfeld des Tores sehen wir Christus zwischen zwei Engeln. In der Mitte des kräftigen, in einem Dreieck endenden Torbaues steht ebenfalls Christus, in den Wand-Nischen auf beiden Seiten, die Apostel. Im Spitzbogenfelde zwischen den beiden erwähnten Christus-Darstellungen ist eine stylisierte, blumenartige Verziereung bemerkbar. Diese ist, nach einheimischen und ausländischen Analogien, als ein Lebensbaum zu erkennen, also wurde hier wieder Christus symbolisiert. Auf diesem grossartigen Tore von tiefer Füllung kommt Christus also dreimal vor. Ausser den Aposteln sind ven den unheilabwendenden Sinnbildern die Muttergottes, der, mit dem Löwen kämpfende Simson und die Drachen zu sehen. In Ják wurde also der Schutz des Torwerkes mit auf Macht und Ansehen stützenden Symbolen (Christus, die Muttergottes, die Apostel) und durch unheilabwendende Sinnbilder (Simson, Löwen, Drachen) mehrfach gesichert. 4. Die Schutz-, und unheilabwendenden Sinnbilder auf der äusseren Fassade unserer romanischen Kirchen Den Portalen gleich forderten die Fenster der Kirche, hauptsächlich diejenige über dem Alter auch grösseren Schutz gegen die verderbenden Kräfte. Jene Geister konnten auch durch eine kleine Öffnung in die Kirche eindringen. Zur Beschützung dieser Fenster wurden oft unhellabwendende Sinnbilder zwecks Gegenzauberei zum Entfernen der verderbenden Kräfte angebracht. Die schönsten Beispiele dieser Lösung sind in den Kirchen von Gyulafehérvár (Alba Julia) und Ják zu finden. (11/a —b. Bild) Die gleiche Bestimmung der Gesims-Konsolen mit menschlichen- und Tierköpfen wurde schon vorher erwähnt. 5. Die Schutz-, und unheilabwendenden Sinnbilder im Inneren (Triumphbogen, Chor, Schiffe, Empore) der Kirchen Laut der mittelalterlichen Denkweise wurde neben dem äusseren Schutz auch für den besonderen Schutz des Chores und des Alters Sorge getragen. Die Christus-, Maria-, und Schutzpatronen-Bildnisse auf dem Deckengewölbe des Chores und die Christus-Symbole auf dessen Schlusssteine (Gotteslamm, Gotteshand) hielten die verderbenden Kräfte durch ihr Ansehen, die eine Seite des Triumphbogens einnehmenden figuralen Darstellungen, in vielen Fällen nackte Menschengestalten, durch Gegenzauberei, fern. (12—22. Bild) Die interessantesten Beispiele dieser Gruppe sind in Raab (?), Magyarszentpál, Magyargy erőmonostor, Fünfkirchen (Pécs) und Szepesbéla (Spisská Belá) zu finden. Im XIII. Jahrhundert wurde der Schutz durch Sinnbilder auch auf die Herrschaftsemporen erweitert. Auf diejenige wurden in sämtlichen Fällen die Sinnbilder vom Guten und Bösen, sowohl Kampfszenen (Jagd, Bartreissen, etc.) angebracht. (23—24. Bild) Das Weiterleben der Glauben an die verderbenden Kräfte in der Neuzeit beweist klar die Anwendung zweiter gotischen Schluss-Steine auf der Südportale der Pfarrkirche in Szepesófalu (Spisská Stara Ves). (25—27. Bild) Károly Kozák