Arrabona - Múzeumi közlemények 16. (Győr, 1974)
Barsi E.: Das Weiterleben der, von Béla Bartók gesammelten Volkslieder in Jobaháza
DAS WEITERLEBEN DER, VON BÉLA BARTÓK GESAMMELTEN VOLKSLIEDER IN JOBAHÁZA Béla Bartók hat im Sommer des Jahres 1906 ungarische Volkslieder im Komitate Győr-Sopron (Raab-Ödenburg) gesammelt. Das Volkskundemuseum in Budapest bewahrt deren Abschriften. Das, über das ungarische Volkslied geschriebene Werk Bartók's beschreibt auch die hiesige Sammeltätigkeit. Die Noten der Lieder wurden aber in diesem grundlegenden Buche nicht publiziert. Nach den Aufzeichnungen hat Bartók in Jobaháza 37, in Bogyoszló 4 Volkslieder gesammelt. Die letzteren sind inzwischen verlorengegangen. Ausserdem ist im Volkskundemuseum noch ein, von Bartók in Széplak (Komitat ödenburg) gesammeltes Volkslied zu finden. Nach 65 Jahren habe ich das Weiterleben der, von Bartók notierten Melodien in Jobaháza untersucht. Da Bartók keinen Namen der Angabenvermittler angegeben hat, so könnte ich nur bei den bejahrten Bewohnern nach Kenntnis und etwaiger Singform dieser Lieder forschen. Aus den 20 Liedern wurden 7 fast in gleicher Weise, 5 ein wenig variiert gesungen. Zu 5 Liedern kam eine neue Melodie, und 3 waren den Befragten gar nicht bekannt. Die letzteren gehören zu den minderwertigen, dem volkstümlichen Kunstliede nahestehen Melodien. Das Volkslied wurde selbst von der grossen Umwandlung des Dorflebens der letzten Jahre nicht verdrängt. Die Volkslieder sind viel fester im Bewusstsein unseres Volkes eingewurzelt, als es sich jeh glaubhaft vorzustellen war. Bartók hat diese Lieder nach dem Vortrage der, in unserer Zeit schon nimmer lebenden Alten notiert. Ich habe jene Alten befragt, die zu Bartók's Zeiten blos Kinder waren, und als spätere Vergeuder der Lieder ihrer Eltern galten. Nach dem vorgetragenen Beispiel von Jobaháza setzen wir unsere volle Hoffnung in die, auf den Posten der Alten tretende, jetzige Jugend, dass sie, nicht durch mündliche Überlieferung, sondern aus Noten doch jene Lieder erlernen wird. Dieser Liederschatz ist nicht allein, als Erbe der Vorfahren, sondern als Ehre für den sammelnden Bartók, wertvoll und zu bewahren. Ernő Barsi 187