Arrabona - Múzeumi közlemények 14. (Győr, 1972)

Tomaj F.: Die Strassen und Plätze der Stadt Győr

A betűrendben felsorolt utcanevek közül néhány egymás után kétszer, illetve többször is szerepel, mert a történelem folyamán topográfiáikig egy másik utca viselte ugyanazt a nevet. A könnyebb eligazodás kedvéért a mai utcanév után az időben régebbi azonos utcanevet is feltüntettük. Tomaj Ferenc DIE STRASSEN UND PLÄTZE DER STADT GYÖR Gyárváros = „Fabrikstadt" Gyárváros ist ein charakteristischer Bezirk von Győr, ein Arbeiterviertel. Seine Gränze sind: im Norden die Mosoner Donau, im Westen die Vas Gereben und Fehér­vári Strassen, im Süden die Hauptbahnlinie Budapest —Wien, im Osten der neueste Bezirk von Győr: Győrszentiván. Gyárváros wurde durch die Umformung des wirtschaftlichen Lebens von Győr zustandegekommen. Als die Schleppschiffe bis Győr die Getreide schon nicht mehr brachten und eine Krise das ganze wirtschaftliche Leben bedrohte, sollte Győr sich vom Handel auf die Industrie umstellen. Die mit verschiedenen Begünstigungen hierhergelockten Betriebe siedelten gern in der Eisenbahn- und Schiffahrtszentrale, und Győr, die „moderne" Fabrikstadt wurde nach der Stagnation des I. Weltkrieges am Ende der 30-er Jahren schon das dritte Industriezentrum von Ungarn. Die Industrialisierung brachte die Erhöhung der Arbeiterzahl mit, und die Woh­nungsansprüche der Fabrikarbeiter waren wegen der ohnehin unerträglichen Woh­nungzustände kaum zu befriedigen. Die Grossfabriken — aus Betriebsinteresse — waren bezwungen für ihre Arbeiter Wohnsiedlungen in der Nähe ihrer Arbeitsstelle zu errichten. In der Nachbarschaft der riesiggrossen Fabrikgebäude und Schlote kamen drei Arbeiterkolonien zustande. Ein Teil der Wagonenfabrikarbeiter schuf schon um die Jahrhundertwende seine kleine Siedlung die Budaer Strasse entlang in der Munkás (Arbeiter) Strasse neben Kiskút (Kleinbrunn). Zu dieser Zeit entstand auch die Wohnsiedlung der „Grab"-Fab­rik neben der Fehérvári Strasse, das s. g. „Jancsifalu" (Hänchendorf). Es hat aber grössere Sorgen gemacht wenigstens für einen Teil der Arbeiter der grossen Kanonenfabrik Unterkunft zu geben. Man konnte diesen grossen Wohnungs­bedarf einigermassen nur so befriedigen, wenn es eine viel grössere Kolonie, als bisher, angelegt wird, wo Häuser mit grossen Fassungsräumen auf gewissermassem kleinem Gebiet konzentriert ist, — mit guter Strassen- und Platzeinteilung. Der Bau wurde von der Fabrikdirektion am 2. August 1915 entschlossen. Man kaufte für diesen Zweck in der Nachbarschaft der Fabrik ein Grundstück von 233.880 Quadratklafter, das sich von dem Rindviehmarkt durch die Árpád Strasse und Teleszky Gasse (heute Puskás Tivadar Gasse) bis zu den Wiesen von Kiskút ausdehnten. Der Kern der ganzen Wohnsiedlung wurde auf 67 Parzellen aufgeteilt. Man errichtete Gebäude, die ebenerdig, ein- oder teils zweistöckig ausgestaltet sind. Zu jedem Gebäude gehörte auch ein Garten von ungefähr 160 Quadratklafter. Man strebte danach, die Parzellengruppen (Hausgruppen) zu verteilen, um die Strassen an entsprechenden Stellen in einer Raumausbildung zusammenlaufen zu lassen, damit sie abwächslungs­reiche und gute Wirkung ausüben können. Die für den Arbeiterbezirk charakteristische Eintönigkeit und Rauheit wurde durch die Holzverzierung der Häuser mit ungarischen Motiven und durch den farbigen Eternitschiefer der Dächer aufgelöst. Das Zentrum der Wohnsiedlung war ein ellipsenförmiger Platz (der heutige König Matthias Platz) von ungefähr 650 Quadratklafter Umfang. Auf der Südseite des Platzes wurde im Jahre 1928—29 die heutige katholische Pfarrkirche aufgebaut. Auf dem obigen Gelände sind 20 ebenerdige 37 einstöckige und 5 zweistöckige (insgesamt 62) Gebäude errichtet worden. Der Bau begann im September 1915 und das Tempo der Arbeit war so rasch, dass die Hälfte der Bewohner schon in 1916 in ihre neue Wohnungen einziehen konnte. Die ganze Wohnsiedlung wurde im Frühling 1917 fertig. So kam — kaum eine halbe Gehstunde entfernt vom Stadtzentrum — die heute Gyárváros genannte Arbeiterkolonie 362

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