Arrabona - Múzeumi közlemények 12. (Győr, 1970)

V. Bíró I.Váray L.: Beitrag zu einem Weihnachtsvolksbrauch in Újkér

schlichen Gestalten — einem Mädchen und einem Burschen — verkleidet werden. Ihre Hände werden zusammengebunden. Durch die Nabe des Rades wird ein Pflock gesteckt, auf dem sich das Rad drehen kann, so daß die Puppen zu tanzen scheinen. Durch die Zweigeschlechtigkeit der Puppen ist der Fruchtbarkeitszauber bekräftigt. Die hier beschriebenen Pfingstbräuche sind aller Wahrscheinlichkeit nach in breiten Kreisen des Komitats Győr-Sopron bekannt. Ibolya V. Biró BEITRAG ZU EINEM WEIHNACHTSVOLKSBRAUCH IN ÜJKÉR In Űjkér im Komitat Győr-Sopron ist das sogenannte „regőlés" (wofür es keinen entsprechenden deutschen Ausdruck gibt) eine von Volkssängern auch heute noch ausgeübte Gepflogenheit. Als Vorbild der Schilderung des Brauchtums dienten die vor 50—60 Jahren üblichen Bräuche; von dieser Grundlage aus hatten wir auch die Danach-Befragten ausgewählt. Am zweiten Weihnachtstag machten sich die 16—21 jährigen Burschen auf den Weg, um bei jedem Haus die zum Weihnachts-Volksbrauch gehörenden Lieder zu singen. Bereits verheiratete Männer oder Burschen, die das Ritual der kännerreife noch nicht überstanden hatten, durften am Umgang nicht teilnehmen. Diese streng an ein bestimmtes Lebensalter gebundene Tradition ist auch heute noch bezeichnend für das Brauchtum, obwohl seit etwa 15 bis 20 Jahren die Gepflogenheit der Männ­erweihe allmählich in Vergessenheit geraten ist. Gruppen von 8 bis 10 Jünglingen sprachen in jedem Haus vor. Wenn die Haus­leute keine Kinder hatten, wurden nur Strophen gesungen, die sich auf den Haus­herrn und die Hausfrau bezogen. Beim Singen des „regős"-Liedes wurden stets alle Familienmitglieder er wähnt, sogar den Kleinkindern wurde ihre zukünftige Ehe­hälfte vorausgesagt. Die Weihnachtssänger pflegten mit einem Stock, an dem eine Kette angebracht war, den Takt zu ihren Liedern zu schlagen. Die Einleitungs- und Schlußformeln waren abwechslungsreich. Das Melodienmaterial des untersuchten Gebietes ist ein­heitlich, doch der Rhythmus ist unterschiedlich. Ibolya Biró—László Váray 186

Next

/
Thumbnails
Contents