Arrabona - Múzeumi közlemények 10. (Győr, 1968)
Czigány B.: Beiträge zur Geschichte der Schiffsmüller im Komitate Győr
BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER SCHIFFSMÜLLER IM KOMITATE GYÖR Die die Donauschiffahrt hindernden Schiffsmühlen verursachten den Behörden viel Kopfzerbrechen. Desöfteren versuchte man durcih Verordnungen ihre Tätigkeit einzuschränken, ihre Zahl zu vermindern. Der Statthaltereirat ließ 1862 alle, auf den Gewässern des Komitats arbeitenden Schiffsmühlen zusammenschreiben. Da aber die Frist zu kurz bemessen war, führte die fehlerhafte Inskription nicht zum Ziel. Später übernahm das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Verkehrswesen die Angelegenheit der Schiffsmühlen und erließ im Herbst 1867 eine aus 42 Punkten bestehende provisorische Verfügung über die Schiffsmühlen ; veranlaßte die Herausgalbe der Mühlbüchlein und beauftragte die zuständigen Behörden, ein Verzeichnis der Schiffsimühlen anzufertigen. In die Mühlbüchlein und Fragebogen mußten die wichtigsten Daten der Sohiffsmühlen und ihrer Besitzer eingetragen werden. Der Umstand, daß die Schiffsmühlen nur in zwei Kategorien eingeordnet waren, verursachte dann bei einer Erbschaft oder bei einem Kaufvertrag dem neuen Besitzer erhebliche Schwierigkeiten. Letztlich entschied nämlich immer das Ministerium, ob die Schiffsmühle dem neuen Besitzer übertragen werden kann oder nicht. Die auf dem Gesetzartikel XXIII vom Jahre 1885 beruhende Verordnung eliminierte diesen Fehler: Die Schiffsmühl en wurden den realen Tatsachen gemäß — in drei Gruppen aufgeteilt und damit war der Fehler behoben. Die erste, soirigfältiger durchgeführte Zusemimenschreibung der Schiffsmühlen des Győrer Komitats erfolgte 1869. Diesmal mußte sowohl im Mühlbüchlein als auch auf dem Inscriptions—Verzeichnis der Rechtszustand der Schiffsmühle angegeben werden, und der Beschluß mußte mit einigen Sätzen begründet werden. Diese kurzgefaßten Eintragungen sind überaus aufschlußreiche biographische Beiträge für den Historiker. Nach Auflassung der Schiffsmühlen waren die nunmehr wertlos gewordenen Mühlenbüchlein abhanden gekommen. Im Staatsarchiv von Győr aber waren die Inskriptions —Verzeichnisse erhalten geblieben, so daß wir mit Hilfe dieser die kurze, für uns außerordentlich wertvolle Biographie von 86 Schiffsmühlen, die an zwei größeren Landeplätzen verankert waren, veröffentlichen konnten. Im 11. Jahrbuch (1969) wollen wir unseren Bericht fortsetzen. B. Czigány 140