Arrabona - Múzeumi közlemények 8. (Győr, 1966)

Uzsoki A.: Lenau és Mosonmagyaróvár

Da Herr v. Roditzky meine ihm übergebenen Notizzen in seine Druckschrift „Aus dem Leben Lenau's" wie natürlich, nicht vollständig, und überdieß nur m[it Unterbrechungen, wie dieß ebenfalls natürlich a]ufnahm; wiederhohle ich hier das ihm {von, mir mitgjetheilte dem Wesen nach vollständig. Daß ich nicht gleichzeitig mit Lenau, wie es nach der Mittheilung von Roditzky's den Anschein hat, sondern erst später, und zwar das ganze kleine Stockwerk des erwähnten Hauses bewohnte, kann ich nicht unerwähnt lassen. Und nun zur Sache. Nicolaus Nimbsch von Strehlenau, später als Dichter unter dem Namen Lenau bekannt, wurde am 13. August 1802. in dem ung. Dorfe Csatád (Tschatád), unweit Temeswar geboren; sein Vater Franz, ein deutscher, seine Mutter Thé­rèse Maigraber, Tochter der vermöglichen und Angesehenen Of[n]er Bürgerin Magdalena geborene Schad. Nikolaus, wir [nennen] ihn jetzt stets Lenau, genoß den ersften Unterrich]t in den deutschen und lateinischen Schulen zu Ofen. Schon damals, als; kleiner Vogelfänger, machte er sich beim Meiselocken sein wunderschönes und auch später bewundertes Pfeifen mit den Lippen eigen, er war als Kind ungemein fromm und gottesfürchtig. Lenau's früh verwittwete, noch junge Mutter, vermählte sich mit dem Arzte Vogel und zog mit ihm, nach Tokai, wo Lenau sein 15 und 16 tes Lebensjahr, seine zwei heitersten Jahre, verlebte. Da Tokai kein Gymnasium hatte, lernte er Rethorik und Poesie privat und legte die Prüfungen mit glänzendem Erfolge in Ujhely ab. Im Jahre 1819 kam Lenau nach Wien und studirte Philosophie, aber in sehr ungebundener Weise, da er nur das betrieb, was ihm eben mundete, nebenbei [1]ernte er die Guitarre vortrefflich spielen. [Auf] den Wunsch seiner Großmut­ter, in Wie[n begann er] Jus zu treten, zog er es vor, zu s[einer geliebten,] ganz glücklichen Mutter nach Preßburg zu eilen, um dort das ungarische Recht zu studiren. Aber schon im Herbste 1822. zog Lenau nach Ung. Altenburg, um, in dem dortigen erzherzoglichen Institute die Landwirtschaft zu studiren, seine Mutter folgte ihm- mit ihren Gatten nach Wieselburg nach. Uiber sein hierortiges Weilen, werde ich mit diese Lebensskizze durch län­gere Zwischensätze nicht zu unterbrechen — später berichten. Von Altenburg kam Lenau schon im März 1823. abermal in Wien an, und studirte hier während der 3. Schuljahre 1824. bis 1826. wieder die Rechtswissen­schaften; aber obwohl mit guten Erfolge und sehr guten Classen, doch wieder sehr dilettantenhaft, so daß er Musse genung fand, zu dichten und im Neuner's Caffehaus zu plaudern, rauchen und Billardspielen. Aber nicht lange [Zeit] dabei, Lenau warf sich plötzlich auf die M[edicinJ erlernte sie, obwohl nur randweise mit [ ] 10 daß alle seine Prüfungen vom Jahre 1827. bis 1830. durchaus ausgezeichnete Erfolge hatten. Bevor er die letzte Prüfung machte, die am 20. Juli zu geben gewesen wäre, wurde er krank, so daß diese ausgeschoben werden mußte: allein sie wurde auch nicht mehr gemacht, Lenau wollte das Doctorat nicht mehr erwerben, den es wurde ihm das Studiren schon verhaßt. Im Juni 1830. reiste Lenau von Wien ab, um seine inzwischen gesichteten Gedichte, von welchen die Jugendträume (mir in Altenburg 1822. unter der Auf­schrift der „Jüngling" übergeben) sein erstes unter seinem wahren Namen im Wiener Taschenbuch „Aurora für 1828" erschienenes Gedicht sich befand, in Stuttgart herauszugeben. 176

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