Arrabona - Múzeumi közlemények 8. (Győr, 1966)

Pusztai R.: Das germanische Fürstengrab von Lébény

Véleményünk szerint Lebenyben egy olyan germán törzsfő sírja került elő, aki népével a IV. sz. utolsó évtizedeiben, feltehetően a hun terjeszkedés elől menekülve, Pannónia északi részében telepedett le és a legnagyobb valószínűség szerint a dunai limesnek ezen a szakaszán a rómaiak szövetségeseként katonai szolgálatban állt. Megítélésünk szerint ugyanehhez a körhöz tartoznak a csornai, fertőmedgyesi, Laa an der Thayaban és Untersiebenbrunnban előkerült fejedel­mi leletek is, melyek egyúttal jelzik a törzs szállásterületét. Pusztai Rezső DAS GERMANISCHE FÜRSTENGRAB VON LÉBÉNY Auf dem höchsten Punkt des Hügels Magasmart südlich der Gemeinde Lébény, hatte man im August 1964. beim Sandabbau das Grab entdeckt (Abb. 1). Als ich an der Fundstelle ankam, war ein großer Teil des Grabes bereits aufgewühlt. Bei der Freilegung der NW-SO orientierten Grabgrube kam das Skelett eines großgewachse­nen, etwa 40 jährigen Mannes in gestreckter Rückenlage, mit dem Kopf nach NW zum Vorschein (Abb. 2). Das Skelett lag in einer verhältnismäßig geringen Tiefe von 110 cm in reinem Sand. Der Mann mochte etwa 181—183 cm groß gewesen sein. Das Grab lieferte folgende Funde: 1. Trinkglas (Abb. 6, 1 a-b-c). Wir fanden es an der rechten Seite des Schädel^. 2. Kamm in einem Futteral (Abb. 7) kam unter dem Schädel zum Vorschein. 3. Zwischen dem Schädel und dem linken Schlüsselbein entdeckten wir eine aus Kupferblech geschnittene runde Scheibe mit vier Löchern (Abb. 6, 2). 4. Der Schwertknopf aus Bernstein mit einer silbernen Öse lag im aufgewühlten Sand neben den Halswirbeln (Abb. 6, 7). 5. Goldschnalle (Abb. 3, 1 a-b) war in der Beckengegend zutagegekommeu. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Gürtelschnalle. 6. Goldschnalle (Abb. 3, 3 arb) fanden wir im umgegrabenen Sand — aber nicht mehr in situ —, an der bezeichneten Stelle (s. Grabkarte). 7. Goldschnalle ohne Dorn (Abb. 3, 4) war am bezeichneten Punkt (s. Grabkarte) im gestörten Sand ans Licht gekommen. 8. Schwert (Abb. 4, 2) lag an der rechten Seite des Skeletts. Beim Ausheben des Sandes war es in Stücke zerbrochen. Bei den Freilegungsartbeiten hatten wir das Ende der Scheide mit der Schwertspitze noch in situ vorgefunden. Die Klinge mag etwa 95 cm lang gewesen sein. 9. Das Endstück der Schwertscheide (Abb. 4, 1) war aus Silberblech, das untere Ende aus dünnem Kupferblech und war mit dünnen Silberbändern und imit Silber nageln an der hölzernen Schwertscheide befestigt. (Siehe die Rekonstruktion der Schwertscheide auf Abb. 5). 10. Goldschnalle (Abb. 3, 2 a-b) lag noch in situ unter dem Fersenbein. Wahr­scheinlich handelt es sich um eine Schuhschnalle. Sonderbarerweise war beim ande­ren Fuß keine Schnalle zum Vorschein gekommen. Beim Durchsuchen des Sandes hatte sich noch folgendes gefunden: 11. Ein W-förmiger Kleiderschmuck aus Gold (Abb. 3, 5). 12. Eine Gürtelschlaufe aus Silber, idie vermutlich zum Schwertzubehör gehörte (Abb. 6, 3). 13. Rhombusförmige Nieten (2 St.), (Abb. 6, 5, 6). 14. Einhenkeliger, auf der Töpferscheibe angefertigter Tonkrug (Abb. 8). Hellgrau, auf der Schulter ein eingetieftes Palmettenornament und eingeglättetes Netzmuster. Höhe: 34 cm. Das war der erste Fund, der aus dem Grab gehoben wurde: wahrschein­lich lag er an der Westseite des Schädels. Um das Alter des zweifelsohne reich ausgestatteten Grabes bestimmen zu können, ist ein Vergleich mit anderen Funden ähnlichen Typus unbedingt notwendig. Analogien des Trinkglases sind aus den spätrömischen Gräberfeldern Pannoniens bekannt, die auf den Zeitraum von der Mitte des 4. bis zum Beginn des 5. Jahrhun­derts gesetzt werden können. 8 Arrabona 113

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