Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)
Mollay K.: Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin
131 Wladislaus zog am 21. Mai 1440 in Ofen ein und blieb bis zum 15. Juli hier. Während dieser Zeit übergibt ihm Ladislaus von Gara (vgl. Anm. 25) die Plintenburg (zwischen dem 29. Juni und dem 2. Juli); wird ein Landtag abgehalten (29. Juni), die Truhe mit den Krönungsinsignien (vgl. Anm. 129) nach Ofen gebracht (zwischen dem 29. Juni und dem 14. Juli). Der weitere Bericht der Kottannerin über den Empfang des Polenkönigs in Ofen steht mit der Darstellung des Augenzeugen Johannes Dtugosz (vgl. Anm. 129) nicht in vollem Einklang. Diesem zufolge stellte der Palatin Lorencz von Heidenreichsturn als Ofner Burghauptimann für die Übergabe der Ofner Burg gewisse Bedingungen. Die Stadt Ofen hingegen — wenn auch die überwiegend deutschen Bürger gegen den Polenkönig gestimmt waren, wie Kottannerin behauptet — war in den Händen von Wladislaus' Anhängern. Wladislaus zog mit großem Gepränge immerhin durch das Wiener Tor in die Stadt ein, begab sich in die Liebfrauenkirche auf eine Danksagung und von hier in die königliche Burg (vgl. Teleki a. a. C. I, 205). 132 Das Unternehmen des Grafen Ulrich von Cilli mußte um den 18. Mai 1440 stattgefunden haben. Vgl. Anm. 130, 131, 137. 133 Albrecht VI. (vgl. Anm. 116) wird auch von dem Zeitgenossen Aeneas Sylvius (1405—1464) als ein junger Mann mit starkem Hang zu Lustbarkeiten geschildert: „weit verschwenderischer, als es die Mittel seiner väterlichen Erbteils gestatten" (História Friedrici imperatoris, übers, von Th. Algen. Leipzig, 1899, 228). 134 Ceila, heute Kîla, einstiges Dorf auf dem Wege nach Hebron. David mußte sich von hier flüchten, um der Umkreisung durch Saul zu entgehen (I. Könige 23, 7—13). 135 Heute: Schildgebirge. 136 Von Stuhlweißenburg nach Raab führte der Weg über das Dorf Igar in das Schildgebirge, das bei Moor erreicht wurde. Dabos Und Sárkány waren noch im Schildgebirge, bei Bér gelangten sie wieder in das Flachland und kamen über Ászár, Örs und Per nach Raab. Die Dörfer Igar, Moor und Sárkány gehörten zur Herrschaft der Burg Csókaikő, Dabos hingegen zur Herrschaft der Burg Gesztes, beide Herrschaften waren im Besitze der ungarischen Könige, im Jahre 1440 immerhin an Stefan von Rozgony d. Ä., einem Anhänger der Königin Elisabeth verpfändet (vgl. Glaser a. a. O. 150; Csánki a. a. O. Ill, 219, 221, 250, 324, 332, 339, 559, 554, 555). Es stimmt daher nicht, daß „die pauren die warn den maisten tail der herren, die wider uns waren". Wenn sie sich beim Eintreffen des großen Gefolges der Königin (beinahe 2000 Mann zu Roß und zu Fuß!) trotzdem in das Schildgebirge flüchteten, so beweist das nur die Furcht des Volkes vor den deutschen und böhmischen Söldnern, was nicht unbegründet war (vgl. Anm. 103 und die Gewaltmäßigkeit deutscher Hofleute in Altenburg S 00). 137 Die Erzählung der Kottannerin erweckt den Anschein, als wenn die Reise von Stuhlweißenburg nach Raab nur zwei Tage gedauert hätte, was kaum möglich ist, da doch die Fahrt von Komorn nach Stuhlweißenburg (10—14. Mai) fünf Tage in Anspruch nahm. Elisabeth ist in Raab am 27. Maj urkundlich bezeugt (SoprOkl. 1/3, 197). Wenn man mit dem Aufbrechen aus Stuhlweißenburg am 20. Mai rechnet (vgl. Anm. 132), bleiben 5 Tage für die Reise nach Raab (vgl. Anm. 141). 138 Nikolaus von Üjlak machte ebendeshalb noch vor dem 12. Juni 1440 dem Polenkönig in Ofen seine Aufwartung, was natürlich auch die Stellungnahme der ihm unterstehenden Gebiete (Siebenbürgen, Matschowien) entschied (vgl. Teleki a. a. O. I, 207). 139 Hederich von Heidenreichsturn war wohl mit dem Eilboten Hedereich (vgl. Anm. 94) der Königin Elisabeth identisch. Vgl. Anm. 140. 140 Ladislaus von Heidenreichsturn, der 1436—1446 Administrator, dann Abt von Martinsberg (vgl. Mályusz a. a. O. 31; SoprVmOkl. II, 320—1) und ein Anhänger des Polenkönigíi war. 141 Es kann nur so die dritte Woche sein, wenn Elisabeth aus Stuhlweißenburg spätestens am 20. Mai aufbrach (vgl. Anm. 137) und die Kottannerin am 13. Juni bereits in ödenburg ist (vgl. Anm. 160). 142 Forchtenstein im ödenburger Komitat (heute im Burgenland), in dieser Zeit teils im Besitz der Witwe des Grafen Paul von Forchtenstein, und teils Herzog Albrecht (vgl. Anm. 116) verpfändet war (vgl. Teleki a. a. O. X, 98). Am 30. Juni 1440 verpflichtet sich Elisabeth in Preßburg, die Rechte der Witwe und des Herzogs zu beachten, falls sie den bereits in Ödenburg weilenden Ladislaus mit seinem Hofhalt 19 Arrabona 289