Arrabona - Múzeumi közlemények 5. (Győr, 1963)
L. Timaffy: Menschenförmige Grabsäulen und Grabkreuze in den Friedhöfen der Kleinen Ungarischen Tiefebene
16. 4brc. „Hegyes" esővédős fejfa a lébényi ev. temetőben MENSCHENFQRMIGE GRABSÄULEN UND GRABKREUZE IN DEN FRIEDHÖFEN DER KLEINEN UNGARISCHEN TIEFEBENE Die menschenförmigen Grabsäulen und Grabkreuze erinnern an die holzgeschnitzten Totengötzen der landnahmezeitlichen Ungarn. Nach den siebenbürgischen — ostungarischen Denkmälern kamen nun auch in Westungarn, in der Kleinen Ungarischen Tiefebene Reste dieses althergebrachten Brauchtums zum Vorschein. Die auf Abb. 1—16 dargestellten katholischen Grabkreuze und Grabsäulen der reformierten Kirche zeigen deutliche Spuren einer ureigenen Art der Menschendarstellung. Die hier gezeigten Formen treten im Formenschatz der barocken Grabdenkmäler Westeuropas nicht auf, sondern wurzeln in einem urzeitigen Totenritus. Sie kommen nicht nur vereinzelt vor, als Werke einzelner Kreuzschnitzermeister, sind vielmehr überall in der Kleinen Ungarischen Tiefebene nachweisbar und waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts allgemein gebräuchlich. Daß es sich um eine beabsichtigte menschenförmige Darstellung handelt, scheint auch dadurch erwiesen, daß die verschiedenen Teile der Grabsäulen und Kreuze nach einzelnen Teilen des menschlichen Körpers benannt sind. Diese menschenförmigen Grabsäulen und Grabkreuze sind demnach diie westlichsten Denkmäler jener fernöstlichen Grabsitte, die im Alteigebirge schon vor Urzeiten gepflegt wurde. L, Tim äff y 318