Arrabona - Múzeumi közlemények 5. (Győr, 1963)
K. Szigeti: Musikleben der St. Ignatius Kirche von Győr im 18. Jahrhundert
wirkten zuweilen auch Lehrer und Erzieher mit. Der Kapellmeister war jeweils ein Ordensbruder. Da den Regeln des Jesuitenordens gemäß auch die musikalischen Leiter fast alljährlich abgelöst wurden, können wir voraussetzen, daß es im Stift ziemlich viele musikkundige Ordensbrüder gab. Vorhandene Namensverzeichnisse überlieferten uns die Namen von 13 Chorleitern (regens chori) dieser Zeit. Unter den vorgetragenen Werken befinden sich 50 Messen, 55 Litaneien, zahlreiche vertonte Teile der Messe Motetten, Arien, Marien-Antiphonien und orchestrale Vespermusik. Die Barockorgel der Kirche wurde 1755 von Kaspar Burchard, dem namhaften Meister von Győr erbaut, deren kunstvoll gearbeitetes Gehäuse in seiner Schönheit den westeuropäischen Barockorgeln ebenbürtig ist. Mit der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 fand auch das Musikleben in der St. Ignatius Kirche von Győr ein Ende. Die Notensammlung gelangte 1871 in das Musikarchiv der Benediktinerabtei von Pannonhalma, wo sie auch heute noch als eine Sondersammlung aufbewahrt wird. K. Szigeü 247