Arrabona - Múzeumi közlemények 3. (Győr, 1961)
K. Turányi: Die Honvéds des Generals Klapka in Raab
DIE HONVÉDS DES GENERALS KLAPKA IN RAAB Zufolge der Kriegserreignissen des ungarischen Freiheitskampfes von 1848/1849 befand sich die Stadt Raab (Győr) bald in den Händen der Ungarn, bald unter österreichischer Besetzung. Nach dem sieghaften Ausfall des Festungskommandanten General Klapka aus Komorn (3. August 1849) geriet Raab abermals in ungarische Hände. Jedoch war Klapkas Erfolg nur von lokaler Bedeutung, er konnte dem Lauf des Krieges keine neue Wendung geben, da die ungarischen Hauptkräfte jenseits der Theiss bereits vor Kapitulation standen. Unter so bewandten Umlständen konnte General Klapka Raab nur zehn Tage lang halten. Der General zog am 5. August 1849. mit 10 000 Honveds in Raab ein, wo er von der Mehrheit der Bevölkerung mit Jubel begrüsst wurde. Das reiche Bürgertum benahm sich jedoch misstrauisch und zurückhaltend gegen ihn. Die reichnen Bürger waren grösstenteils deutscher Herkunft; sie unterhielten als Handwerker und Kaufleute enge wirtschaftliche Beziehungen mit Wien. Sie fürchteten, dass der Sieg der Ungarn ihre wirtschaftliche Beziehungen unterbrechen und dadurch ihren Verfall herbeiführen würde. Die Plebeier und die Werktätigen erhofften von dem Sieg des Freiheitskampfes eine Wendung zum Besseren. Die Bevölkerung bekam ihre Besitzstücke, die durch die kaiserlichen Truppen requiriert wurden, zurückerstattet. Die Ungarn ersuchten die Stadtobrigkeiten die Honvedarmee mit Geld und Rekruten zu unterstützen. Die Munizipalität bestand aber bloss teils aus ungarfreundlichen Mitgliedern und unterstützte die Honveds nur gezwungenerweise. Die Stadt war nicht bereit zu den Kriegsausgaben aus eigener Kasse beizutragen und nur Private spendeten für die Freiheitskämpfer. Es schlössen sich mehrere der Honvedarmee an, doch war die Zahl der Rekruten weniger, als in den Dörfern. Klapka verordnete die Einlieferung der von den Österreichern in Umlauf gebrachten „Zwangsnoten", da aber die Stadtobrigkeit sich abgeneigt zeigte es zu tun, mussten die im Stadtbesitz befindenden Zwangs-noten beschlagnahmt werden. Die österreichischen Truppen wurden inzwischen im Vorfeld von Wien konzentriert. Klapka wollte die neue entstandene militärische Lage ausnützen und die Steiermark besetzen. Während diese Pläne geschmiedet wurden, erreichte Raab die Nachricht von der entscheidenden Niederlage der ungarischen Armee an der Theiss. Klapka sah sich gezwungen die Stadt zu räumen und zog sich am 16. August 1849 hinter die Schanzen von Komorn zurück. K. Turányi 152