Arrabona - Múzeumi közlemények 2. (Győr, 1960)

A. Lengyel: Widerstand der Stände des Komitates Győr gegen die Reformen Josefs II.

vezetlen fellépése is elégséges volt ahhoz, hogy a felvilágosultság eszméit valló új uralkodó támogatásával további eredményeket vívjon ki magának az úrbéri viszony szabályozása terén. 1790/91. évi diéta fátyolt borított egy törvénypirító évtized alkotmányellenes sérelmeire, de egyben emberibb életkörülményeket teremtett, legalább is átmenetileg, a rendiség által sanyargatott néprétegek tízezrei számára. Lengyel Alfréd * WIDERSTAND DER STÄNDE DES KOMITATES GYÖR GEGEN DIE REFORMEN JOSEFS II Als Josef II., der in seiner Reformpolitik Gleichberechtigung und Zentralisation anstrebte, den Thron bestieg, stand die Komitatsorganisation der Stände noch in Blüte. Da er die Komitate für das grösste Hindernis seiner Zielsetzungen hielt, beabsichtigte er durch die progressive Liquidierung der Autonomie in den Komi­taten die Vereinheitlichung des Staatsapparates durchzusetzen. Seine Verordungen hatten schon zu Beginn den Widerwillen der Stände herausgefordert, da sie in allen Anordnungen des Königs eine Beschränkung ihrer eigenen Rechte die Gefährdung ihrer Jahrhunderte alten Privilegien sahen. Das Toleranzedikt vom Jahre 1781 konnte die Lage nur vorübergehend mildern. Umso grösser war die Empörung des Adels bei der Nachricht von dem geplanten Widerruf der Steuerfreiheit und später bei jedem folgenden Schritt des Monarchen, der eigentlich die Verletzung der uralten Verfassung durch den Herrscher bedeutete. Auch das Komitat Győr hatte desöfteren beim Statthaltereirat Protest erhoben, obwohl der neu ernannte Obergespan Graf Károly Zichy ständig bemüht war, die Gegensätze zu schlichten. Nach der Volks­zählung aber, die unter Behelf des Militärs vor sich ging und nach der Einführung der berüchtigten Sprachverordnung empfingen sogar die Obergespane die von höchs­ter Stelle kommenden Anordnungen mit einem gewissen Misstrauen, so dass einige die Umorganisation der Verwaltung im Jahre 1785 gar nicht mehr abwarteten. Der Kaiser liess anstatt der Komitate das Land auf zehn Bezirke aufteilen und ernannte an ihre Spitzen königliche Kommissare. Das Komitat Győr bildete ausser mit den angrenzenden Komitaten (Mosón, Sopron, Komárom, Veszprém) auch mit den Komitaten Vas und Esztergom einen Bezirk. Der mit der Leitung beauftragte Graf Ferenc Győry war ein Vertrauensmann des Wiener Hofes, — der nach der Auflösung des Komitatssystems und nach Ingangsetzung des neuen Staatsmechanismus — trotz des Protestes der Stände — sich mit dem Entwurf der Vereinigung der Komitate Győr und Moson die Gunst des Herschers sichern wollte. Josef II. fand an dem Projekt Gefallen und im Frühjahr 1786 erfolgte die viel umstrittene Vereinigung. Die Kataster-Vermessungsarbeiten, als auch die Durchführung des Leibeigenengeset­zes leitete bereits der neue Vizegespan Pál Szerdahelyi. Die Leibeigenen-Reform bezweckte neben der Förderung der Landwirtschaft auch eine Besserung der Lage der unterdrückten Volksschichten. Doch konnten die diesbezüglichen Anordnungen im Leben der unbemittelten Bevölkerung keine wesentliche Ärderung erzielen, umso weniger, da das Land nach den Jahren der Not in einen Krieg gegen die Türken verwickelt wurde. Der Hass der Stände erschütterte auch das Vetrauen des Bauern­tums und die Sorge um die unsichere Zukunft vereinte allmählich die beiden Gesell­schaftsklassen in einem Lager der nal ionalf eindlichen Politik des Wiener Hofes gegenüber. Die mit Gewalt durchgesetzte Assentierung der Rekruten und die Ein­lieferung der landwirtschaftlichen Produkte steigerte nur noch die Unzufriedenheit. Immer lauter ging es auf den Komitatstagungen zu und die Stände scheuten nicht einmal mehr vor dem offenen Wiederstand zurück. Der Kaiser drohte mit der 35

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