Arrabona - Múzeumi közlemények 1. - In memoriam Floriani Romer (Győr, 1959)
M. Kanozsay: Győrer Historische und Archäologische Hefte (1861–1865)
GYÖRER HISTORISCHE UND ARCHÄOLOGISCHE HEFTE (1861—65) Die Denkmäler der Umgebung Gyors mit den römerzeitlichen Inschriften wurden bereits von den humanistischen Forschern beobachtet. Nachher tauchen oft neue Daten auf. Sie werden von dem Győrer Forscher der römischen Denkmäler, Elemér Lovas ausführlich erörtert. Trotz dieser Arbeiten und der späteren von Schönwiesner und Katanchich in lateinischer Sprache, beginnt sich die ungarische Literatur mit diesen Funden erst in den dreissiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu beschäftigen. Die Arbeit nahm einen grossen Aufschwung, als Flóris Romer, auf Anregung von Ipolyi, das Sammelgebiet des vor 100 Jahren gegründeten Museums ausser der naturhistorischen Gegenstände auch auf die der Archäologie erstreckte, in dem weiten Sinne, wie man es in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts für richtig erachtete. Bald nach der Eröffnung des Győrer Museums gründete Romer in 1861 mit Károly Ráth die Győrer Historische und Archäologische Hefte, wo bereits der Titel auf den engen Zusammenhang der beiden Disziplinen hinweist. Wir wollen hier von den historischen Mitteilungen der Zeitschrift nicht sprechen, bloss bemerken, dass sie keinen lokalhistorischen Charakter haben, wie auch die archäologischen Mitteilungen sich auch mit Funden, die weiter entdeckt wurden, beschäftigen. Wir wollen die Aufmerksamkeit bloss auf die in weiterem Sinne archäologischen, wir könnten fast sagen kulturhistorischen, Mitteilungen Römers lenken. Die sind unter anderen : die Besprechung eines Corvin-Codex', kritische Untersuchung des lateinischen Codex' von Pannonhalma, Analyse der Monstranz von Németjáhrndorf, die Beschreibung des Kelches der reformierten Kirche von Bőny aus 11—13. Jahrhundert, Beschreibung und Bewertung einer Email-Ampel aus dem 13. Jahrhundert, Besprechung der Literaturdaten bezüglich des Messgewandes von Mátyás Hunyady, der Steinmetzarbeiten der Győrer Kathedrale, der romanischen Kirche von Oroszvár, der Seitentür in Bánhida und der Steinmetzarbeiten von Tarján. Romer beginnt den Kampf für die Rettung dieser Denkmäler mit einer Besprechung mehrerer Steindenkmäler mit römischen Inschriften. Bei Gelegenheit der Besprechung der Grabsteine von Kinizsy und Kamiczházi in Nagyvázsony wirft er den Gedanken des Schutzes der Kunstdenkmäler auf. Fast in jedem längeren Artikel nimmt er Stellung gegen die Gleichgültigkeit, welche die Ursache der Verwesung der Denkmäler der historischen Vergangenheit ist. Die Zeitschrift, die bloss aus 4 Jahrgängen besteht, war in dieser Art die erste in Ungarn. Die Geschichte der ungarischen Wissenschaft muss sie als ein sehr charakteristisches und zeitgemässes Werk wahrnehmen. 44