Arrabona - Múzeumi közlemények 1. - In memoriam Floriani Romer (Győr, 1959)

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löny" seine archäologischen Artikel erscheinen. Als Anerkennung für sein Werk „Bakony" wurde er — als Naturforscher — zum Akade­miker erwählt. Zu dieser Zeit Hess er die Serie „Győri történelmi és régészeti füzetek" (Győrer Historische und Archäologische Hefte) erschei­nen, und drückte schon im Titel die Einheit dieser beiden Wissen­schaften aus. Dies war auch sein Leitgedanke später als er die „Unga­rische Historische Gesellschaft" mitbegründete und an ihrer Arbeit teilnahm. Diese sorgfältig ausgeführte Arbeit war eine gute Vorschule für die zukünftigen grossen Aufgaben. Seine reichen Erfahrungen konnte er im Interesse der Archäologie vorzüglich verwerten, als er vom Jahre 1863 an in Budapest Mitglied und nachher Referent der „Archä­ologischen Komission" wurde, und die Lenkung der ungarischen Archäologie in die Hände nahm. Er war ein guter Kenner der Schwierig­keiten der Arbeiten in Provinzmuseen, und konnte daher durch Korres­pondenz und Ratschläge die Museen und Privatsammlungen unter­stützen. Er fühlte die dringende Notwendigkeit ein volkstümliches archäologisches Handbuch mit Bildern erscheinen zu lassen. Infolge materieller Schwierigkeiten konnte aber der „Műrégészeti Kalauz" (Archäologischer Führer) erst nach drei Jahren, in 1866 herausgegeben werden. Den ersten Band, die prähistorische Zeit und Altertum, schrieb Romer, den zweiten Band, die Architektur des Mittelalters, Imre Henszl­mann. In seiner äusseren Form ist das Werk recht bescheiden, der Inhalt und die Bibliographie gibt jedoch ein getreues Bild der archä­ologischen Kenntnisse jener Zeit. Wir können eine gerechte Kritik des Werkes nur in dem Falle üben, wenn wir es aus der historischen Umge­bung nicht herausgreifen und es nicht aus dem Standpunkte der heu­tigen entwickelten Wissenschaft aus bewerten. Aus der zeitgenössischen Kritik kann festgestellt werden, dass es auch zur Zeit der Erschei­nung nichts anderes bedeuten konnte, als das, wofür wir es auch heute halten : eine Grundlegung der ungarischen Archäologie. Die Organisatiönsfähigkeit Römers wird auch dadurch gezeigt, dass er nebst den in engen Kreisen gelesenen „Archäologischen Mitteilun­gen" (Archaeologiai Közlemények) auch die Ausgabe des Archäolo­gischen Anzeigers (Archaeologiai Értesítő), in 1868 veranlasste und redigierte. Diese öfter erscheinende Zeitschrift war berufen, die neuen archäologischen Funde, die immer häufiger wurden, dem Interesse des Publikums entsprechend, zu erörtern. Hiedurch konnte er aus allen Teilen des Landes opferbereite und begeisterte Anhänger werben und den Grund für zahlreiche Provinzmuseen und Gesellschaften legen. Seine Popularisierungstätigkeit begrenzte sich nicht auf die Kreise der Provinzintelligenz, die in archäologischen Gesellschaften erfasst wurde, sondern er beschäftigte sich auch mit der „Volksbildung" im weiteren Sinne. Die Arbeit der Popularisierung konnte nur daher erfolgreich wer­den, da sie nicht einer strengen wissenschaftlichen Basis entbehrte. Einen Beweis hiefür bilden seine zwei Werke, „Die Steindenkmäler des Ungarischen Nationalmuseums mit Inschriften", das er mit Ernest Des jardins zusammen verfasste und das in 1873 erschien und der Kata­log der ungarischen Sammlung in französischer Sprache, den er für die lb

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