Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)
( »-..• : :.' .•- ' J yXB7 / X'tar г I N3 1 Abb. 4. gekommen, das von der Ausgrabungsleiterin P. Zsidi 2 auf die Zeit Hadrians datiert wurde. Es ist ein individuelles Stück in der Provinz, ahmt eine ovale Schüssel aus Metall oder aus terra sigillata nach und trägt in der Mitte die Darstellung eines laufenden Tieres. Trotz verwandter Züge kann die Schüssel nicht als Nachahmung westlicher Metallschüsseln angesehen werden. Eine zum Teil auch in der Musterung ähnliche, grünglasierte ovale Schüssel kennen wir aus Dakien, aus dem zweiten Jahrhundert (Micasasa, Gudea 1990, Taf. 7), wo in der Mitte ein großer Fisch dargestellt ist. Eine Fischabbildung kann man, allerdings in abweichender Anordnung am Griff einer aus Aquincum stammenden unglasierten Schale beobachten (Póczy 1952, Taf. XXII, 9). In diesem Zusammenhang hat K. Póczy bereits auf die hellenistischen Beziehungen hingewiesen (Póczy 1952, 103-104). Eine gewisse Gemeinsamkeit der Motive mit der glaAbb. 5. 2. Auf diesem Wege danke ich Paula Zsidi, daß sie mir die Mitteilung der aus ihrer Ausgrabung stammenden glasierten Schüssel ermöglichte. sierten Schüssel von Aquincum zeigt auch eine andere, ebenfalls aus dem zweiten Jahrhundert stammende, dakische Schüssel (Bologa, Gudea 1990, Taf. 4, 2). Eine ähnliche ovale Schüssel ist noch aus Rumänien, aus Oltenien (Popilian 1976, PI. XXVI. 288) als ein Stück des örtlichen Keramiker Handwerks bekannt. Es kann noch die ebenfalls ovale Schüssel aus Bulgarien- Pavlikeni-erwähnt werden, die zwar die gleiche Form hat, deren Motivschatz aber ein anderer ist und die auch später entstanden ist (Sultov 1976, 64). Übrigens findet man die auf den unglasierten Schüsselgriffen von Aquincum und Brigetio dargestellten, für sich stehenden kleinen Kantharoi (Póczy 1952, Taf. XXII, 8, 9; Bonis 1977, Abb. 2, 1 und Abb. 7, 1a, b) auch im Kreis Butovo, dort wo auch Meister aus Kleinasien gearbeitet hatten (Sultov 1976,25). Ein kleines Fragment eines zitronenfarbenen glasierten Gefäßes ist auch aus dem Lager von Százhalombatta (Matrica) zum Vorschein gekommen. Was diese verzierten Schüsseln betrifft, so handelt es sich wahrscheinlich um einen gemeinsamen Ausgangsort, um gemeinsame Wurzeln, auf die auch die Töpfer zurückzuführen sind, die in Aquincum und in Brigetio neben sonstiger Keramik in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts zitronenfarbene glasierte Gefäße in nicht großen Mengen erzeugten. Auf die Zeit des Trajan-Hadrian datierten E. Bíró und E. Thomas die beiden aus einem Grab des kleinen Gräberfeldes von Győr-Nádorváros ans Tageslicht geförderten glasierten Keramikgefäße. Parallele zu dem zweihenkeligen, mit Rippen verzierten Krug kennen wir nicht (Abb. 8). Die Form wurde von den Forschern mit den italischen, zweihenkeligen, ringsum mit Fadenauflage verzierten, kleinen Glaskrügen Abb. 6. Kat. 33. 9