Népi építkezés – A Magyar Népművészet Évszázadai III. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1972)

rang der Dörfer und Marktgemeinden zum Ziel. Samuel Tessedik, der eigentlich die ganze bäuerliche Gesellschaft und Wirtschaft modernisieren wollte, bediente sich der Nachteile der unregelmässigen Siedlungen in seinen An­griffen gegen das „Alte". „Die Häuser und Gassen", schrieb er, „sind nichts anderes, als der Chaos; in manchen Dörfern kann man jahrelang wohnen ohne noch einige Häuser ge­funden zu haben..." Den Plan des rationellen, neuen bäuer­lichen Lebens entwarf er „mit dem Grundriss eines wohl­geordneten Dorfes". Diese Vorstellungen verwirklichten sich in den Siedlungsdörfern des 18—19. Jh., wo die Häuser auf regelrecht vermessenen Grundstücken, entlang der schach­brettartig angeordneten Gassen gebaut wurden. Bereits Ende des 18. Jh. und noch mehr am Anfang des 19. Jh. wurde die Landwirtschaft von den Agrarkon­junkturen in Bewegung gebracht. Sie winkten sich alsbald auch auf die Bauemwirtschaften aus, vor allem in den fruchtbaren Gegenden mit guten Transport- und Absatz­möglichkeiten. Die archaischen Randgebiete blieben einimal mehr abseits der Entwicklung, und die seit dem Mittelalter bestehenden Unterschiede vertieften sich nur noch mehr. Auch der Häuserbestend der einzelnen Dörfer differenzierte sich mit den zunehmenden Vermögensunterschieden, was in den unterschiedlichen Abmessungen und Bauarten der Häuser zum Ausdruck gelangte. Doch die Konjunkturen, die zur Befriedigung der Be­dürfnisse der neuartigen Landwirtschaft und der intensive­ren Viehhaltung umfangreiche Wirtschaftsgebäude erforder­ten, und zum Bau und die Aussenausstattung der Häuser auch die Fachkenntnisse von Ziimimerleuten und Maurern '.n Anspruch nahmen, blieben innerhalb des Wohnhauses auf die Umgestaltung des Wohnraumes praktisch wirkungslos. Was hat sich zu jener Zeit an und in den Häusern verändert? Die Stadthäuser mit dem Gang in der Mitte er­schienen auch in den Dörfern (West-Transdanubien), den unterbauten Häusern der Gebirgsstädte begegnen wir auch in den Dörfern mit ähnlichen Terrainverhältnissen (nörd­liches Bergland), ja sogar die Varianten der Herrensitze (allerdings nicht der regelrechte Zwei-Trakten-Typ, sondern — sparsam — nur der mit anderthalb Trakten) erschienen auf den Grundstücken des Kleinadels bzw. mancher rei­cher Bauern, ohne allerdings den allgemeinen Anblick des

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