Népi építkezés – A Magyar Népművészet Évszázadai III. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1972)
schung der Volksarchitektur hinter der Volksdichtung, den Festbräuchen und den „Urbeschäftigungen" in der Untersuchung der Volkskultur recht weit in den Hintergrund. Auch in. der Architektur trachten die Forscher auf die damals modische Frage des Ursprungs Antworten zu finden. József Huszka sammelte beispielsweise Zierelemente um ihren orientalischen Ursprung nachzuweisen, Ottó Herman rekonstruierte aus einfachen Gebäuden von Hirten und Fischern die Bautypen der finno-ugrischen Vergangenheit, während andere lediglich aus den Grundrissen der Häuser auf die Ausschliesslichkeit westlicher Einwirkungen schlössen. Das Gesamtbild des Hauses., die baulichen Wesenszüge des ungarischen Dorfes gingen in den Diskussionen über gewisse Einzelheiten verloren und auch den Hausinsassen wurde immer weniger Aufmerksamkeit gewidmet. Von diesem Hintergrund hebt sich besonders scharf die Unternehmung von János Jankó ab, der auf der „Tausendjährigen Ausstellung 1896" die typischen Häuser der verschiedenen Landschaften in ein „ethnographisches Dorf" zur Schau stellte, mit dem Hausrat, dem Wirtschaftshof und den Kleidungen der Hausbewohner. Zum schweren Verlust der Völkerkunde und der öffentlichen Bildung wurde dieses auch nach europäischem Massstab frühzeitige Freilichtmuseum abgerissen. Die Erforschung der Bauernarchitektur erfolgte nach der Jahrhundertwende in mehreren Bereichen. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, parallel mit dem auch in der Bauerinarichitektur zum Vorschein tretenden Aufschwung der Volkskunst lenkte die Sammeltätigkeit die Aufmerksamkeit auf die Ornamentik der Gebäude. Gleichzeitig erschienen ausführliche Beschreibungen von Károly Pápai, Gyula Istvánffy und Bálint Bellosics über Baustrukturen und Bautecbnik; Gábor Szinte veröffentlichte die Ergebnisse der ersten genauen Strukturmessung. Die vergleichenden, historischen Analysen der Hausformen aus der Feder von Zsigmond Bátky und Károly Cs. Sebestyén erweckten einige Jahre später lebhaften Widerhall in Fachkreisen. Neue Gesichtspunkte kamen zum Tragen, die Forschung wurde ständig ausgeweitet. István Győrffy und Károly Viski gingen an die Frage der Architektur aus dem Gesichtspunkt der Siedlungs- und Kulturgeschichte heran. 25